Regionalbischof Klahr sprach über Luthers Theologie in Weener
Zum Auftakt der Reformationsfeierlichkeiten zum 500-jährigen Reformationsjubiläum am 31. Oktober 2017 hielt Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr auf Einladung des Evangelischen Ostfriesischen Gemeinschaftsverbandes (OGV) zwei Tage zuvor einen Vortrag in Weener.
Der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems sprach über das Thema „Im Zeichen der Rose. Reformation – Impulse für den christlichen Glauben“. Dieser Vortrag fand im Rahmen des regelmäßigen Abendgottesdienstes im Gemeinschaftshaus in der Rathausstraße statt. „Das Thema der Lutherrose enthält so viel Evangelium, dass wir den Vortrag heute als Predigt hören“, sagte Gemeinschaftspastor Matthias Bokelmann in seiner Begrüßung den 100 Besuchern im vollbesetzten Haus.
Trotz aller Kritik, die auch an Martin Luther geübt werden könnte, sei der Reformator ein tiefgläubiger Christ und herausragender Theologe gewesen, leitete Klahr seinen Vortrag ein. „Ich finde Luther einfach genial!“, so Klahr. Luther habe sich die Lutherrose bereits 1516 als sein Wappen selbst entworfen und es seit 1517 zur Kennzeichnung seiner Bücher verwendet. 1530 bekam er es von seinem Kurfürsten als Siegelring geschenkt.
Luther nannte die Lutherrose ein Merkzeichen seiner Theologie, das die wichtigsten theologischen Aussagen auf einem Blick zeigt. Dabei stehe das Kreuz Christi im Zentrum, betonte Dr. Klahr in seinem Vortrag: „Ohne das Kreuz ist Luthers Theologie nicht zu verstehen. Das Evangelium von der Rechtfertigung des Sünders ist Dreh- und Angelpunkt seiner Theologie.“ Dass Gott sich in Christus den Menschen in Barmherzigkeit zuwende, sei Luther wichtig gewesen. Das schwarze Kreuz stehe zentral im Wappen in einem roten Herz. „Das Kreuz betrifft den ganzen Menschen und hat mit seinem Leben zu tun“, legte Klahr aus.
In unserem Leben gehe es darum, dieser Freude im Glauben auch Ausdruck zu verleihen. Die Freude über Gottes Zuwendung im Kreuz Christi zeige die weiße Rose. Dabei sei das Ziel des Glaubens nicht aus dem Auge zu verlieren. So deute der hellblaue Hintergrund die himmlische Dimension an, die Seligkeit, die von ewiger Dauer sei, wie es der goldene Ring zum Ausdruck bringe, der das Wappen umfasst.
„Wir brauchen solche Merkzeichen des Glaubens im Alltag!“, betonte Klahr. Die Ehefrau Luthers, Katharina von Bora, habe das Wappen über der Eingangstür in Stein meißeln lassen, damit Luther es immer sehe, wenn er nach Hause kommt.
„Durch solche Symbole des Glaubens können wir uns erinnern lassen, den Glauben im Alltag nicht aus dem Blick zu verlieren, sagte der Regionalbischof.
Am 23. Mai 2018 ist Landessuperintendent Dr. Klahr um 19.30 Uhr zu Gast beim OGV in Filsum und spricht über das Thema „Einfach sein lassen – eine verachtete Kunst des Glaubens“.
Der Evangelische Ostfriesische Gemeinschaftsverband e.V. ist ein freies missionarisches Werk innerhalb der Landeskirchen und dem „Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband“ angeschlossen.