Regionalbischof Klahr eröffnet Doppelausstellung "Mystiker der Moderne" in Emden
„Wer sein Leben in Beziehung zu Gott setzt, bekommt einen anderen Blick auf das eigene Leben und auf die Welt“, sagte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr zur Ausstellungseröffnung „Mystiker der Moderne“ in der Kulturkirche Martin-Luther in Emden. „Mystik beginnt mit einem genauen Hinsehen auf das, was ist, und erlebt im Sehen die Beziehung zu Gott als dem Schöpfer“, so Klahr. Christus lade dazu ein, wenn er sagt: „Kommt und seht!“, und er weise gleichzeitig darauf hin, dass es dabei um mehr gehe als um das, was zunächst sichtbar sei.
Der Dialog zwischen Gott und dem Menschen, den Zusammenhang von Geschöpf und Schöpfer zur Sprache zu bringen, sei auch ein Anliegen der Reformation gewesen. „Darum freut es mich, dass wir diese besondere Ausstellung im Jubiläumsjahr der Reformation in Emden zeigen können“, sagte der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems den 200 Zuhörern im Eröffnungsgottesdienst.
„Kunst und Kirche wollen sichtbar machen, was hinter der sichtbaren Wirklichkeit verborgen liegt“, sagte die Kuratorin der Ausstellung, Heike Stockhaus von der Ernst-Barlach-Gesellschaft Hamburg, und freute sich darüber, dass diese Kunstwerke in der Kirche in den kommenden acht Wochen zu vielen Gesprächen führen könnten. „Ernst Barlach und Jorge Rando gehen einen verblüffenden Dialog ein, obwohl sie 70 Jahre voneinander trennen. Beide Künstler betonen die spirituelle Dimension der Kunst“, erläuterte Stockhaus. Barlach wolle durch die Gestaltung des Gewöhnlichen zum Unendlichen gelangen und für Rando sei die Malerei eine spirituelle Suche. Dabei ginge es diesen Künstlern um die Suche nach Orientierung und nach Werten für eine humane und friedliche Welt, so Stockhaus.