Klahr führte Kaminski ein
Die evangelisch-lutherische Kreuzkirche Marcardsmoor war bis auf den letzten Platz besetzt, als zu Klängen von Orgel und Posaunenchor Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr mit Pastor Stefan Wolf aus Wiesmoor und dem neuen Seelsorger in Marcardsmoor, Martin Kaminski, in die Kirche einzog. Und dass, obwohl der Gottesdienst recht spontan erst vor vierzehn Tagen angesetzt worden war, um den 49-Jährigen in seinen Dienst einzuführen.
Martin Kaminski wird zunächst für ein Jahr mit einer halben Stelle in der Gemeinde wirken. Pastor Wolf freut sich: „Ich glaube, es passt, und wir würden uns sehr freuen, wenn er länger bleibt.“ Landessuperintendent Dr. Klahr interviewte den durch Radio Ostfriesland in der Region schon rechten bekannten Kirchenmann im Rahmen seiner Einführungsansprache spontan und humorig: „Was bedeutet Ihnen denn Ihre Familie?“ „Sie ist mein größter Schatz und meine größte Herausforderung“, war die Antwort. In einer bewegenden Zeremonie erinnerte Klahr anschließend daran, wie wichtig es für Prediger sei, auch gut zuhören zu können. „Das Reden und Hören gehört bei uns Christen zusammen. Hören Sie einander zu!“
In der Predigt ermunterte Martin Kaminski die Gemeinde, nach draußen zu gehen und von der Liebe Gottes weiter zu erzählen. „So wie Gott keines seiner Geschöpfe aufgibt, so dürfen wir niemanden verloren geben.“ Zur Predigt hatte die Elfjährige Mona ein riesiges Bilderbuch mit der Geschichte vom verlorenen Schaf vorgelesen. Diese Geschichte sei, so Kaminski, „eine Geschichte für uns Kinder, die echten Kinder und das Kind in uns, voller Trost, Heil und Zuversicht.“
Viel Applaus bekam nach der Predigt auch der Kirchenvorstand, der im Jahr der Vakanz außergewöhnlich viel geleistet hatte.
Zum Gottesdienst in Marcardsmoor hatten sich auch viele Menschen aus den Nachbargemeinden auf den Weg gemacht. In der leichtfüßigen Stunde wurde viel gelacht, geklatscht, gesungen, aber auch geschwiegen. „Ein toller, lebensnaher Gottesdienst“, war man sich am Ausgang einig.
Bei der anschließenden Teetafel überbrachte Wiesmoors Bürgermeister Friedrich Völler die Grüße der Stadt Wiesmoor und auch der Gemeinde Friedeburg, da deren Bürgermeister Helfried Goetz verhindert war. Er betonte, wie wichtig es sei, dass nun wieder ein Seelsorger in der Gemeinde sei und lobte auch den Landessuperintendenten: „Sie, lieber Dr. Klahr, sind mit Ihrer fröhlichen Art ein Glücksfall für Ostfriesland.“ Völler betonte weiter, dass er sicher sei, dass der Rheinländer Kaminski sehr gut nach Marcardsmoor passe mit seiner ebenfalls fröhlichen Art.
Mit dem anderen Teil seiner beruflichen Tätigkeit bleibt Martin Kaminski zunächst als Referent der Evangelischen Kirche im Rheinland tätig. „Ich würde gerne ganz in Marcardsmoor und Wiesmoor sein. Aber dafür müssen die Strukturen stimmen.“ Bis Oktober will die Landeskirche entscheiden, ob sie Diakon Martin Kaminski als dauerhaften Pfarrverwalter einsetzt. Dann könnte die Gemeinde ihn auch Pastor nennen. Superintendent Tido Janssen, der beim Gottesdienst nicht dabei sein konnte, weil er selbst auf der Kanzel stand, setzt sich dafür ein: „Es wäre sehr schön, wenn wir das so lösen könnten.“
Jetzt freuen sich aber erst einmal Gemeinde und Diakon auf den Neuanfang: „Halten Sie Ausschau! Wir haben viel vor. Ich freue mich jetzt schon auf das Krippenspiel. Wir werden aber auch im Schweren zusammenstehen.“
Martin Kaminski ist gute Erreichbarkeit sehr wichtig. Er bezieht daher das Amtszimmer im Pfarrhaus, wenngleich er mit seiner Familie in Aurich-Oldendorf wohnt. „Wer mich im Pfarrhaus nicht antrifft, kann mich jederzeit anrufen: 0157-80648046 oder per Kurzmitteilung oder Mail-Kontakt aufnehmen: martin.kaminski@twleer.de.“