Regionalbischof Klahr eröffnete interaktive Lutherausstellung in Lingen
Anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums predigte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr im Gottesdienst zur Eröffnung des „Luthergartens“ in der Evangelisch-lutherischen Johanneskirchengemeinde in Lingen.
In seiner Predigt betonte der Regionalbischof: „Ängste und falsches Sicherheitsdenken los zu lassen und sich ganz auf Gott zu verlassen, das ist nicht leicht. Wenn uns aber bewusst wird, dass wir selbst nichts in den Händen haben, werden wir täglich von Gott beschenkt. Aus dieser Erfahrung sagte Martin Luther: Wir sind Bettler, das ist wahr.“
Im Anschluss an den Gottesdienst eröffnete der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems durch einen gemeinsamen Rundgang der Aussteller und Initiatoren den „Luthergarten“ und das Gemeindefest im Gemeindehaus in der Loosstraße 37. „Eine großartige Ausstellung, hinter der viel Fantasie und Liebe von kleinen und großen Leuten stehen, die für sich und uns Aspekte zur Reformation erarbeitet haben. Es macht Spaß und rührt an, durch diese Ausstellung zu gehen“, so Klahr.
Den „Luthergarten“ betritt der Besucher durch einen schwarzen Gang. Es blitzt und donnert. Dies soll an das Gewitter von Stotternheim erinnern, in dem sich Martin Luther entschlossen hatte, Mönch zu werden.
Eine Fülle von kreativen, fantasievollen und interaktiven Stationen erwartet die Gäste der interaktiven Lutherausstellung, die mehrere Gruppen der Johanneskirchengemeinde und Einrichtungen aus der Nachbarschaft für das Gemeindehaus erarbeitet haben.
Die Schule der Behinderteneinrichtung in Lingen etwa hat den Psalm 23 in die leichte Sprache und die Gebärdensprache übersetzt. Das Forum Juden und Christen Lingens hatte zur sich verändernden Meinung des Reformators zum Judentum gearbeitet und die Verfassung der Landeskirche Hannovers thematisiert, in der die besondere Verbundenheit von Juden und Christen zum Ausdruck kommt.
Die Kindertagesstätte der Gemeinde präsentiert das Bilderbuch „Der liebe Gott wohnt bei uns im Apfelbaum“, das mit den Kindern erarbeitet und umgesetzt worden war.
Die Ausstellung bietet für alle Sinne Interessantes und verschiedene Aktionen. Langweilig wird das Thema zum 500. Jubiläum der Reformation nicht und viele Lutherfiguren aus Pappmaschee, gemalt, als Puppe, aus Holz oder als Ölgemälde schmücken den Rundgang.
Der Luthergarten geht auf eine Initiative des Kirchenvorstands der Johannesgemeinde zurück. Dieser hatte zum Reformationsjubiläum verschiedene Gemeindeprojekte in Gang gebracht. In den Jahren 2002, 2005 und 2011 gab es bereits einen Vaterunser-, einen Zehn-Gebote- und einen Schöpfungsgarten.
In Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen Lingen und dem Berufsschulpastor Gernot Wilke-Ewert wurden Schulen, die benachbarten Einrichtungen wie die Mosaikschule des Christophoruswerkes, die katholische Gemeinde St. Josef und das Forum Juden-Christen angefragt eine Räumlichkeit zu füllen.
Die Berufsschüler haben das Gemeindehaus durch Trennwände umgestaltet und eine Klasse hat mit Pastor Gernot Wilke-Ewert das Thema „Wie komme ich in den Himmel?“ umgesetzt.
Eine Woche lang besteht die Möglichkeit, die Ausstellung im Gemeindehaus in der Loosstraße 37 zu besuchen. Vormittags haben sich bereits viele Schulen Lingens angemeldet, um mehr über den Reformator und seine Zeit zu erfahren.
Öffnungszeiten: 25. bis 29. September 2017 täglich von 8.15 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr.