Regionalbischof Klahr sieht darin ein Zeichen der Hoffnung
„Bäume sind Zeichen für Wachstum und Leben. Wer einen Baum pflanzt hat Hoffnung auf Zukunft. Die Luthereiche ist für mich ein bleibendes Erinnerungszeichen an den Ursprung der Reformation in Wittenberg vor 500 Jahren und an ihre weltweite Ausbreitung“, sagte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr. Der Regionalbischof pflanzte am Reformationstag, den 31. Oktober 2016, gemeinsam mit Wolfgang Ritter, dem stellvertretenden Superintendenten des Kirchenkreises Emden-Leer und Pastor der Erlöserkirchengemeinde in Emden-Borssum, und mit den Kindern des Kindergartens „Sonnenstrahl“ im Ökowerk Emden eine Luthereiche. Pastor Wolfgang Ritter sieht in diesem Pflanzort im Ökowerk Emden eine sichtbare Verbindung von Kirchengemeinde und Zivilgesellschaft: „Damit erhält nicht nur der Beginn des Jubiläumsjahres 500 Jahre Reformation ein lebendiges Zeichen, sondern auch die Verbindung der evangelisch-lutherischen Erlösergemeinde mit dem Ökowerk.“ Dadurch solle auch die große Bedeutung dieser Einrichtung für das gemeinsame Anliegen der Bewahrung der Schöpfung gewürdigt und hervorgehoben werden. Die guten Verbindungen zwischen Ökowerk und Kirchengemeinde seien über viele Jahre gewachsen. So fanden hier bereits Gottesdienste statt. Eckhard Lukas, Vorsitzender der Stiftung des Umweltzentrums, freute sich, dass die etwa drei Meter hohe Eiche ihren Platz an der Arche gefunden hat. Passend zur Arche waren Schweine, Hühner und Enten bei der Zeremonie dabei.
Im Beisein des Landtagsabgeordneten Hans-Dieter Haase und dem Vorsitzenden der Lenkungsgruppe „Reformationsstadt Emden“, Andreas Docter, sprach Regionalbischof Klahr den Segen. Der Posaunenchor der Johannesgemeinde Emden gestaltete den musikalischen Rahmen.
Zum Auftakt des 500-jährigen Reformationsjubiläums wurden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers über 200 Luthereichen gepflanzt, auch etliche in Ostfriesland: in Aurich, Emden, Moordorf, Westerholt, Carolinensiel, Norden, Norddeich, Leer, Logabirum, Westrhauderfehn, Langholt, Ostrhauderfehn, Holterfehn und Rhaude.
Die Tradition, an Jahrestagen der Reformation Luthereichen zu pflanzen, reicht zurück zur Luthereiche, die in Wittenberg an dem Platz steht, an dem Luther 1520 die päpstliche Bannandrohungsbulle öffentlich verbrannte.
Die meisten, der heute noch existierenden Luthereichen, wurden im Jahr 1883 anlässlich des 400. Geburtstags von Martin Luther gepflanzt. Oft stehen sie auf Plätzen vor Kirchen oder sonstigen zentral gelegenen Standorten. Aktuell gibt es in ganz Deutschland über 100 Luthereichen. Die Emder Eiche stammt von einer Luthereiche aus Polle im Weserbergland. Hier haben Kirchenvorsteher und Förster Andreas Kretschmer im Herbst 2007 am Fuß der alten Luthereiche 500 Eicheln gesammelt. Daraus sind nun über 200 Jubiläumseichen erwachsen, die etwa drei Meter hoch sind, und auch als lebendiges Symbol dafür stehen, dass in der vergangenen Reformationsdekade neues gewachsen ist und Wurzeln geschlagen hat.