Lebensspuren wahrnehmen und hinterlassen
Landessuperintendent Dr. Klahr und Geschäftsführerin Dr. Beyer-Henneberger begrüßten die rund 50 Gäste aus Politik, Schule und Kirche zum diesjährigen Jahresempfang der ARO. Im Mittelpunkt stand die Ausstellung der Künstlerin Ingrid Freihold zum Thema „Lebensspuren – gekleckst, getuscht, gezeichnet". Die Ausstellung ist bis zum 20. Juni im Treppenhaus der ARO, Am Georgswall 7, zu sehen.
Ingrid Freihold (Jg. 1960) aus Esens ist Diplom-Designerin und Kunstpädagogin mit den Schwerpunkten Illustration und Kalligraphie. Freihold beschreibt ihren Malstil als dynamisch-expressives Arbeiten mit Tusche auf Büttenpapier.
„Lebensspuren sensibel wahrnehmen und hoffnungsvoll Spuren hinterlassen“ sei ein gutes Motto für den Start ins neue Jahr, sagte der Regionalbischof für den Sprengel Ostfriesland-Ems und Vorsitzender des ARO-Beirates. Mit dem Wahrnehmen beginne die Pädagogik überhaupt, so Klahr. Gerade im religionspädagogischen Bereich sei auch die Ausdruckskraft von Bildern für den Glauben von großer Bedeutung.
Dass Bilder zum Gespräch anregen, zeigten die drei Bildinterpretationen von Personen aus den Bereichen Politik, Kirche und Schule. Das Bild, das eine Mutter mit sorgenvollem Blick mit ihrem Kind an der Hand zeigt, erinnerte den Oberbürgermeister der Stadt Emden, Bernd Bornemann, an die Flüchtlinge, die in Emden ankommen. „Ich hoffe, dass das Kind und die Mutter wieder zum Lachen zurückfinden, wenn sie hier bei uns in Ostfriesland angekommen sind. So habe ich es bereits erlebt“, so Bornemann. Der Superintendent des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer, Burghard Klemenz, und Jutta Glashoff, Lehrerin für Musik, Religion und Deutsch am Gymnasium Ulricianum in Aurich interpretierten weitere Bilder.
Der stellvertretende Geschäftsführer der ARO, Pastor Sven Kramer, dankte den Mitwirkenden und den Musikern. Agnes Waehneldt aus Simonswolde (Harfe und Querflöte) spielte gemeinsam mit dem Gitarristen und Komponisten Mohamad Zarkan traditionelle Stücke und Kompositionen Zarkans. Die Musik des Flüchtlings aus Syrien sei eine besondere Bereicherung des diesjährigen Jahresempfangs gewesen, sagte Kramer.
Pastor Andreas Scheepker stellte als Studienleiter der ARO das Jahresprogramm vor. Neben Fortbildungsangeboten für Religionsunterricht und Konfirmandenarbeit setzt die ARO Schwerpunkte bei der Vermittlung von Wissen über andere Religionen und bei der Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017. Gemeinsam mit der Arbeitsstelle in Oldenburg wird am 16. Juni ein Religionspädagogischer Tag zum Thema ‚Inklusion‘ in Oldenburg durchgeführt.
Die Arbeitsstelle für evangelische Religionspädagogik am Georgswall 7 in Aurich ist eine gemeinsame Einrichtung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und der Evangelisch-reformierten Kirche. Sie bietet religionspädagogische und theologische Fortbildungen für Kirche und Schule an und hält eine öffentliche Fachbibliothek vor.