Symbole der Weihnacht entdecken

Nachricht Brockzetel, 08. Dezember 2016

Dr. Klahr beim Landfrauenverein Brockzetel

Auf Einladung des Landfrauenvereins Brockzetel sprach Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr über das Thema „Apfel, Nuss und Mandelkern – Weihnachtliche Symbole christlich gedeutet“. Der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems erläuterte in seinem Vortrag den 40 Landfrauen aus Wiesens und Brockzetel ausgewählte Symbole der Advents- und Weihnachtszeit. Dabei wurde den Zuhörerinnen in dem weihnachtlich geschmückten Saal deutlich, dass die unterschiedlichsten Symbole auf die Geburt Jesu Christi hinweisen.

Der Apfel habe eine besondere Bedeutung für diese Zeit und sei untrennbar mit ihr verbunden. Das liege nicht nur daran, dass er über den Winter gut eingelagert werden könne. Der Apfel habe gleich zu Beginn der Bibel in der Geschichte von Adam und Eva eine zentrale Stellung. So symbolisiere er dort die Sünde. „Wenn wir nun die Geburt Christi mit dem Weihnachtsfest feiern, dann weil Christus gekommen ist, die Menschen von der Sünde zu erlösen“, erläuterte Dr. Klahr.

Auch Nüsse gehörten in diese Zeit. Sie seien ein Sinnbild für Verborgenes, für etwas, das man nicht gleich sehen könne. So sei es auch mit Christus, der als Sohn Gottes als Mensch zur Welt kam. Seine Gottheit werde auch nicht gleich auf Anhieb von allen erkannt. Das Geheimnis von Weihnachten sei wie in einer Nuss verborgen. Man müsse sie erst knacken, um an den Kern heranzukommen.

 

"Weihnachten riecht so gut!"

„Weihnachten riecht so gut! Ich denke da an Pfefferkuchen oder Lebkuchen“, sagte Klahr und die Landfrauen nannten kurzerhand alle sieben Gewürze, die für den guten Geruch sorgen. Kardamon, Zimt, Anis, Nelken, Safran, Ingwer, Pfeffer, die Muskatblüte und Koreander. Gewürze waren wertvoll und wurden früher in Gold aufgewogen. Sie kommen von weither, beispielsweise aus Ceylon oder Indien. Ausgerechnet die Leckereien, die mit ihnen gebacken werden, weisen darauf hin, dass die Adventszeit genau wie die Zeit vor Ostern eine Fastenzeit ist. So wären Mönche und Nonnen die ersten gewesen, die Lebkuchen gebacken hätten. Sie dürfen in der Fastenzeit nur bestimmte Dinge essen. Dazu gehörten unter anderem diese Gewürze, Mehl und die Oblate, auf die der Teig gegeben wird. Die Sieben gelte als heilige Zahl.

„O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter … Dein Kleid will mich was lehren“, sangen alle gemeinsam, dazu auch andere Weihnachtslieder. Der Weihnachtsbaum mit seiner immergrünen Pracht habe christlichen Ursprung. Wenn in der Bibel vom Lebensbaum oder dem Paradiesbaum mit seinen Früchten gesprochen werde, stehe der Weihnachtsbaum mit seinem Schmuck für den Paradiesbaum, zu dem die Geburt Jesu wieder den Zugang ermögliche.

Neben den Weihnachtsbaumkugeln, die heute statt roter Äpfel den Weihnachtsbaum schmücken, gehören Strohsterne zum Weihnachtsbaumschmuck. Sie seien ein Symbol für Christus. Ein Stern habe in der Weihnachtsgeschichte auf die Geburt Jesu hingedeutet und auf dem Stroh habe das Kind in einer Krippe gelegen. Im Strohstern würden sich Himmel und Erde verbinden, wie beides in Christus verbunden sei, sagte der Landessuperintendent.

Die erste Vorsitzende des Landfrauenvereins Brockzetel, Marlies Cornelius, bedankte sich bei dem Landessuperintendenten, dass er in das kleine Dorf Brockzetel gekommen ist. Das landwirtschaftlich geprägte Dorf mit seinen 370 Einwohnern gehört zur Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wiesens. Landessuperintendent Dr. Klahr betonte, dass viele Landfrauen sich mit ihrer Kirchengemeinde verbunden fühlten und er gerne gekommen sei. Cornelius freute sich, dass die Stille, Ruhe und Besinnlichkeit, von der in den bekannten Weihnachtsliedern gesungen werde, in der Adventsfeier der Landfrauen erfahren werden konnte, gehe sie doch in der Hektik dieser Wochen leicht verloren.

Vor 64 Jahren ist in Brockzetel ein eigener Landfrauenverein entstanden, der kleinste in der Kreisarbeitsgemeinschaft Aurich. Er trifft sich einmal im Monat.