Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr erinnerte am Aschermittwoch an den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit. Die Bezeichnung dieses Tages gehe auf den Brauch zurück, sich als Zeichen der Buße ein Aschekreuz auf die Stirn zeichnen zu lassen. Mit dem Thema „Buße“ habe Martin Luther seine 95 Ablassthesen begonnen, die am 31. Oktober 1517 als Beginn der Reformation gelten.
In seiner Predigt nahm Klahr Bezug auf den Reformationsaltar der Stadtkirche St. Marien in Wittenberg, der ein Jahr nach Luthers Tod 1547 geweiht wurde. Hier zeige die unterste Abbildung, wie Luther in seiner Predigt der Gemeinde Christus förmlich vor Augen male. Auf dieser Abbildung fußten die drei weiteren Darstellungen von Taufe, Abendmahl und Beichte. Mit der Sündenvergebung in der Taufe beginne alles für einen Christen. Buße sei, so Luther, sich täglich an die eigene Taufe zu erinnern. „Dieses Altarbild predigt, dass Christus allein Grund, Ursache und Ziel seiner Kirche ist und bleibt“, sagte der Regionalbischof für den Sprengel Ostfriesland-Ems.
Dr. Annette Kanzenbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ostfriesischen Landesmuseum Emden, betonte, dass die Verbindung der Maler Cranach und des Theologen Luther zu Bildlösungen führten, in denen sie die neue Theologie vorstellten. Luther habe in den Bildern eine Chance gesehen, den Menschen seine Glaubensauffassung nahezubringen.
Dr. Kanzenbach freute sich, dass die Kollekte der Passionsandachten in den vergangenen Jahren die Restaurierung der zehn Bilder des Passionszyklus von Hans II van Coninxloo soweit vorangebracht habe, dass die Restaurierung voraussichtlich dann nach zehn Jahren abgeschlossen werden könne.
Musikalisch werden die Andachten von Kantor Elmar Werner an der Truhenorgel begleitet.
Die nächste Passionsandacht am 17. Februar gestalten Pastor Rolf Kemner von der Johannes-Kirchengemeinde in Emden und Dr. Annette Kanzenbach vom Ostfriesischen Landesmuseum Emden. Dabei wird das Altarretabel der St. Peter und Paul Stadtkirche in Weimar vorgestellt.
Die Passionsandachten finden bis zum 16. März 2016 mittwochs von 18.15 Uhr bis 19.00 Uhr im Rummel des Ostfriesischen Landesmuseums Emden statt.
In der Woche vom 21. bis zum 26. März lädt Landessuperintendent Dr. Klahr wieder um 18.15 Uhr in die Kulturkirche Martin-Luther zu „Literatur und Musik in der Karwoche“ ein. In diesem Jahr liest der Regionalbischof „Die Zeugen der Passion“ von Giovanni Papini (1881-1956) und wird dabei von unterschiedlichen Musikern begleitet.