Regionalbischof Klahr brachte Kundgebungsentwurf auf der EKD-Synode ein
Am 9. November brachte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr als Vorsitzender des Ausschusses für Schrift und Verkündigung auf der Synodentagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Erklärung der Synode unter dem Titel „… der die Treue hält ewiglich. Christen und Juden als Zeugen der Treue Gottes“ zur Abstimmung ein. Die EKD-Synode hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, Juden nicht zum Religionswechsel zu bewegen.
„Wir bekräftigen: Die Erwählung der Kirche ist nicht an die Stelle der Erwählung des Volkes Israel getreten. Gott steht in Treue zu seinem Volk“, heißt es in der Erklärung. „Christen sind – ungeachtet ihrer Sendung in die Welt – nicht berufen, Israel den Weg zu Gott und seinem Heil zu weisen.“
Der Regionalbischof des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems sagte: „Mit dieser Kundgebung bringt die Synode entschieden und klar zum Ausdruck, dass sie jegliche christliche Versuche ablehnt, Juden zum Religionswechsel zu bewegen. Sie betont, dass wir durch den Juden Jesus dem Volk Israels bleibend verbunden sind. Dass Juden das Bekenntnis zu Jesus als Christus nicht teilten, stellen wir Gott anheim. Dankbar blicken wir auf die vielfältigen Formen der Begegnung und des Dialogs von Christen und Juden: Sie helfen uns, die religiöse Eigenständigkeit des Judentums zu achten und den eigenen Glauben besser zu verstehen. Mich persönlich bewegt, dass diese Kundgebung, einen Markstein darstellt im Verhältnis der Evangelischen Kirche zum Judentum. Ich verbinde damit die Hoffnung, dass dieser Text zu einer evangelischen Orientierung wird, die weit über diese Synodaltagung hinaus eine nachhaltige Wirkung entwickelt, die in den Gemeinden aufgenommen wird und bis hinein in die Begegnung zwischen Christen und Juden eine segensvolle Wirkung entfaltet, indem sie das gegenseitige Vertrauen stärkt und die Verbundenheit miteinander noch deutlicher werden lässt.“
Die „Erklärung zu Christen und Juden als Zeugen der Treue Gottes“ zeichnet einen Weg nach, der mit der Synode 1950 in Berlin-Weißensee begann. Diese hatte die theologische Einsicht in die bleibende Erwählung Israels festgehalten, wie es in einer Presseerklärung der EKD heißt.
Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr nahm vom 3. bis 9. November 2016 als Synodaler an den Synoden der Vereinigten Evangelischen Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Magdeburg teil. Die 3. verbundene Tagung der 12. Synode der EKD und der 12. Generalsynode der VELKD fand im Maritim Hotel Magdeburg statt.
Information:
Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagte vom 6. bis 9. November in Magdeburg. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 22,3 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der 14.412 Kirchengemeinden.