Erfolgreicher Abschluss der Lektorenausbildung im Kirchenkreis Emsland-Bentheim
„Sechs Monate hat es gedauert, die Ausbildung zum Lektor oder Lektorin des Ev.-luth. Kirchenkreises Emsland-Bentheim. Doch nun ist es vollbracht und ich bin dankbar für euch, eure Gaben, eure Verschiedenheit!“ So eröffnete der Lektoren- und Prädikantenbeauftragte des Kirchenkreises, Pastor Ulrich Hirndorf den gemeinschaftlich gestalteten Gottesdienst zum Abschluss des ersten regionalen Lektorenausbildungskurses in der Nazarethkirche Twist. Elf Frauen und Männer zwischen 19 und 68 Jahren hatten sich im Mai unter der Kursleitung von Hirndorf auf den Weg gemacht, um Liturgiegeschichte, Homiletik, Theologie des christlichen Gottesdienstes, Leseordnungen, liturgisches Singen, liturgische Präsenz im Gottesdienst und kirchliche Rechtsparagraphen einzuüben oder zu „büffeln“. Der Kurs war vom Lektorendienst der Landeskirche genehmigt worden, um Berufstätigen und Müttern kleinerer Kinder die unkomplizierte Kursteilnahme zu ermöglich. Ein Konzept, das auf Anregung des Kirchenkreisbeauftragten entstanden war: „Der Aufwand hat sich gelohnt. Viele der jüngeren Kursteilnehmer hätten sonst aus beruflichen oder familiären Gründen nicht einen Kurs in Hildesheim oder Hannover in Anspruch genommen und es ist gerade im Verkündigungsdienst unser evangelischen Kirche wichtig, einen guten Generationenmix hinzubekommen“, so Hirndorf.
Prädikanten und Lektoren in der lutherischen Kirche sind Gemeindeglieder, die nach einer speziellen Ausbildung Gottesdienste selbständig gestalten und leiten. Sie sind ehrenamtlich tätig und übernehmen je nach zur Verfügung stehender Zeit unterschiedlich viele Gottesdienste im Jahr. Aufgrund der unterschiedlichen Lebenserfahrung und beruflichen Qualifikationen wird durch ihren Einsatz eine besondere Vielfältigkeit in der gottesdienstlichen Praxis erreicht. Das Priestertum aller Getauften hat in der lutherischen Kirche eine lange Tradition und die Ausbildung zum Lektor ist der Einstieg. Eine mögliche Weiterbildung zum Prädikanten dauert dann weitere 19 Monate und ermöglicht das eigene Schreiben von Predigten und die Verwaltung des Abendmahlssakraments. Auch Regionalbischof Detlef Klahr ließ die frischen Absolventen grüßen und betonte im vorgelesenen Grußwort die Wertschätzung gegenüber diesem besonderen Ehrenamt. Luther selbst habe das Predigtamt der Kirche hochgeschätzt und prägnante Worte über die Prediger gesagt, von denen er eines gerne mit auf den Weg geben möchte: „Tritt frisch auf! Tu´s Maul auf! Hör bald auf!“. Mit diesem Rat könne doch eigentlich gar nichts mehr schiefgehen, so der Landessuperintendent des Sprengels Ostfriesland-Ems, in dessen Name der sichtlich glückliche Kursleiter Rosen und kleine Luther-Playmobilfiguren überreichte. Die Lektoren- und Prädikantensprecher des Kirchenkreises, Lektorin Kerstin Schomakers und Prädikant Frank Kroschewski überreichten, verbunden mit ihren Glückwünschen, ein meditatives Büchlein zur „Kräftigung des Glaubens“. Zur Zeit sind 48 Laien gemeinsam mit 37 Pastorinnen und Pastoren im Verkündigungsdienst des Kirchenkreises mit seinen rund 66.000 Lutheranern tätig. In den nächsten Wochen werden nun die neuen Lektorinnen und Lektoren in den Heimatgemeinden in Sögel, Hoogstede, Herzlake, Neuenhaus, Uelsen, Meppen, Twist, Nordhorn, Haselünne, Dalum und Bad Bentheim in ihren Dienst eingeführt werden. (KKEB)