Norden. Ostfriesland. Emsland. Grafschaft Bentheim. Die Konferenz der Superintendenten des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems reagiert auf die Ankündigung des Handelsverbands Deutschland, eine Ausweitung der Sonntagsverkäufe anzustreben, mit Widerspruch. Die Konferenz sprach am 17. November unter Leitung von Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr in Norden über die Ankündigung des Einzelhandels, an bis zu zehn Sonntagen im Jahr die Geschäfte öffnen zu wollen. Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr und die sechs Superintendenten des Sprengels Ostfriesland-Ems fordern von den politischen Mandatsträgern für den Erhalt kultureller Werte einzustehen und diese nicht dem Gewinnstreben einzelner Branchen zu opfern.
„Gemeinsame freie Zeit am Sonntag und an Feiertagen ist ein wichtiges Kulturgut unserer Gesellschaft und sollte unbedingt erhalten bleiben“, sagte Regionalbischof Klahr.
Mit der Ausweitung der Ladenöffnungszeiten am Sonntag würde ein weiteres Stück unserer Kultur dem Kommerz geopfert, stellen die Kirchenvertreter einmütig fest: „Es erscheint uns zutiefst fragwürdig, dass der Sonn- und Feiertagsschutz des Grundgesetzes mehr und mehr den kommerziellen Interessen der Wirtschaft geopfert werden soll.“
Die leitenden Geistlichen weisen darauf hin, dass in Niedersachsen bereits an vier Sonn- oder Feiertagen unter bestimmten Bedingungen die Geschäfte öffnen können. Hinzu kommen die sehr weitreichenden Sonderrechte des Einzelhandels in touristischen Regionen.
„Der Sonntag ist der Tag der Erholung und des Gottesdienstes. Er ist genauso wichtig für Familie, Sport und Spiel und dient der Gesundheit. An freien Sonntagen gibt es Zeit, Menschen in Altenheimen und Krankenhäusern zu besuchen, haben Väter und Mütter Zeit für ihre Kinder. Der freie Sonntag ist ein gemeinsames Gut und ist nicht zu ersetzen durch einen Montag, an dem die Geschäfte geschlossen bleiben, die Mehrheit der Werktätigen aber zur Arbeit gehen muss“, so die Kirchenvertreter.
Der Evangelisch-lutherische Sprengel Ostfriesland-Ems umfasst ein Gebiet von den Ostfriesischen Inseln bis nach Bad Bentheim. Zu ihm gehören 316.00 Gemeindeglieder in den Kirchenkreisen Aurich (unter der Leitung von Superintendent Tido Janssen), Emden-Leer (Superintendent Burghard Klemenz), Emsland-Bentheim (Superintendent Dr. Bernd Brauer), Harlingerland (Superintendentin Angela Grimm), Norden (Superintendent Dr. Helmut Kirschstein), Rhauderfehn (Superintendent Gerd Bohlen).