Von der Freiheit
Gedanken zum Reformationstag 2018 von Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr
Freiheit, Freiheit, Ist die einzige, die fehlt.
Der Mensch ist leider nicht naiv.
Der Mensch ist leider primitiv.
Freiheit, Freiheit, wurde wieder abbestellt.
Alle, die von Freiheit träumen,
Sollen's Feiern nicht versäumen,
Sollen tanzen auch auf Gräbern.
Freiheit, Freiheit, Ist das einzige, was zählt.
So besingt es Marius Müller-Westernhagen mahnend in einem Lied. Es ist gut, sich am Reformationstag an die Geschichten von der Freiheit zu erinnern. An die Geschichten anderer Menschen, die lange vor uns waren und an die eigenen kleinen Freiheitsgeschichten. Vielleicht macht es uns Mut, wenn wir hören, wie andere in ihrem Leben Freiheit erfahren haben.
Oder wir erzählen unsere eigene Geschichte von der Freiheit, die wir erlebt haben. Weil es immer guttut, wenn man sich an den Anfang erinnert. An die Zeit, wie es war, als die Freiheit spürbar wurde im Glauben und im Leben. Und weil es guttut die Sehnsucht wach zu halten, nach der Freiheit, die sich immer neu ereignen will im Kleinen und im Großen.
„Nein, muss ich nicht. Ich muss gar nichts!“, sagt plötzlich die Mutter und spürt, das tut gut, sich diese Freiheit zu nehmen und sich nicht dauernd vorschreiben zu lassen, was sie als nächstes für die Familie tun soll.
„Ohne mich“, sagt der Angestellte. „Da mache ich nicht mit, das geht gegen mein Gewissen“, sagt er zum Chef und weiß selbst kaum, warum er auf einmal so mutig ist.
„Wieso, das kann man doch auch mal ganz anders machen“, denke ich. „Es muss doch nicht immer nach dem gleichen Schema ablaufen“ und merke auch, es kostet Mut, wenn man sich die Freiheit nimmt, gegen den Strom zu schwimmen.
Ganz kleine Geschichten von Freiheit, die sich einreihen lassen in die große Befreiungsgeschichte Gottes, die uns die Bibel erzählt, damit wir erinnert werden, dass wir durch Gottes Handeln erlöst und befreit sind.