Jugendliche Inspiration beim Tag für KV- und KKT-Mitglieder - Humorvoller Gottesdienst und zwölf Workshops
„Ihr tollen Jugendlichen! Ich bin stolz auf Euch!“ Höchsten Respekt zollte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr in der Ludgerikirche den Vertreterinnen und Vertretern des Kirchenkreis-Jugendkonvents (KKJK). In seiner humorvollen Predigt zum Auftakt des „Tags für Kirchenvorstände und Kirchenkreistags-Delegierte“ freute sich der Regionalbischof über die „55 Thesen“ der Norder Jugend zum Reformationsjubiläum, deren Anliegen ausdrücklich in die motivierende Veranstaltung einflossen. Man könne sich zwar „mutig“ in den Wind stellen, ihn aber nicht selber produzieren, betonte der Regionalbischof: Es komme darauf an, „Gott das Herzenssegel hinzuhalten“ und für Überraschungen offen zu sein.
Gleich zu Beginn des Gottesdienstes hatte Kirchenkreisjugenddiakon Markus Steuer darauf hingewiesen, dass dieses Zusammenwirken von Gemeindeleitungen und engagierten Jugendlichen wohl zum ersten Mal so geschehe. In einem Interview unterstrichen die jungen Leute, dass Kirche „offen für Veränderungen“ sein solle – es ginge ihnen um die „Integration und Anerkennung der Jugend“. Entsprechend frisch wirkte die Musik, mit der die Band „Rock my Soul“ aus Rechtsupweg (Ltg. Jochen Fischer) neue Töne anschlug.
Im Anschluss wechselten alle in die Räume des Ulrichsgymnasiums. Unter dem Motto "Frischer Wind: Gemeinde leiten. Kirche voranbringen" standen hier die 12 Workshops zu den unterschiedlichsten Themen: Es ging um Chancen regionaler Zusammenarbeit und um Richtlinien für Baumaßnahmen, um die Gewinnung von Ehrenamtlichen und um die Zusammenarbeit mit der Verwaltungsstelle Kirchenamt. Es gab praktische Tips zu Verhalten und Sprache im Gottesdienst sowie Austeilübungen zum Abendmahl. Die Aufgaben der Kirchenvorstände vor und nach dem Gottesdienst wurden besprochen, bis hin zur Frage "Was tun, wenn der Pastor oder die Pastorin einmal ausfällt?" Auf einen lebensnahen Gottesdienst zielte der Workshop "Hier brummt das Leben." Ein anderer Workshop fragte "Muss es wirklich WLAN sein?" und erörterte Chancen und Grenzen moderner Technik in der Kirche.
Zusammen mit einer Jugendlichen leitete Dr. Klahr den Workshop zum "humorvollen Gottesdienst" und widmete sich der Frage "Wie bekommen wir eine Kirche, die Spaß macht?" Gemeinsam fragten die Teilnehmer nach Bedingungen und Möglichkeiten humorvoller Gestaltung. Immer ginge es um eine besondere „Leichtigkeit“, die freilich nicht zur „Masche“ werden dürfe. Weil Jesus geweint hat – so der Regionalbischof im Blick auf die biblischen Berichte – müsse er auch gelacht haben: „Wer Humor will, muss Gefühle wollen.“ Und dafür könnten sich viele Gottesdienste noch ganz anders öffnen, war sich die Workshop-Runde einig.
Andere Workshop-Leiterinnen und Leiter kamen teils aus dem Kirchenkreis Norden, teils von weither: So reisten nicht nur Vertreter des Kirchenamts aus Aurich an, sondern auch Gottesdienstberaterinnen und Referenten der Lektorenarbeit aus Barsinghausen und Hildesheim, Vertreter der landeskirchlichen Medienarbeit und des Fachbereichs Mission, Tourismus, Geistliches Leben aus Hannover. Insgesamt nahmen etwa 90 Personen an der Veranstaltung teil oder gestalteten sie mit. Und an vier der Workshops waren unmittelbar die Jugendlichen des KKJK beteiligt – das habe es so in der ganzen Landeskirche noch nie gegeben, vermutete der Regionalbischof.
Im März hatten alle Gemeinden der Hannoverschen Landeskirche ihre Kirchenvorstände neu gewählt. Im Juni wurden die neuen Gemeindeleitungen auch im Kirchenkreis Norden eingeführt. Daraufhin bestimmten die Gremien in den letzten Monaten die neuen Delegierten für den Kirchenkreistag. Jetzt sollte dieser besondere Tag zur Motivation, Orientierung und Fortbildung der Gemeindeleitungen und Kirchenkreis-Delegierten dienen. Das aufwendige Programm wurde von Kirchenkreisjugenddiakon Markus Steuer, Pastor Marten Lensch und Superintendent Dr. Helmut Kirschstein vorbereitet. Ihnen war es wichtig, dass die fröhliche Gemeinschaft nicht fehlen darf, wenn es um Gegenwart und Zukunft der Kirche geht: Der KV- und KKT-Tag endete nach herzlichen Dankesworten und einem geistlichen Abschluss durch den Norder Superintendenten mit einem festlichen Buffet in der Mensa des Ulrichsgymnasiums. (KKN)