Bunte Vielfalt im Glauben leben

Ökumenischer Pfingstgottesdienst mit Regionalbischof Klahr und Domkapitular Molitor in Meppen

Beim Ökumenischen Pfingstgottesdienst in Meppen stand das 50-jährige Bestehen des St. Vitus-Werks im Mittelpunkt. Das Motto des Gottesdienstes „Bunte Vielfalt Mensch auf dem Weg“ wurde bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein auf dem Marktplatz in Meppen durch die 1.500 Besucher sichtbar. Sie erhielten Tücher in verschiedenen Farben und schwenkten Sie bei den Liedern.

Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr aus Emden gratulierte dem Vitus-Werk zu seinem segensreichen Wirken. Dazu spielte Klahr zur Überraschung der Zuhörer kurz auf einer Flöte. Der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems betonte den Zusammenhalt der Konfessionen im Symbol der Farben der katholischen und evangelischen Kirche und hatte ein gelbes und ein violettes Tuch zusammengebunden um seinen Hals gelegt. Der Heilige Geist lasse sich nicht einsperren in konfessionelle Käfige, sondern liebe die Vielfalt, so Klahr.

Dies sei schon in der biblischen Pfingstgeschichte in der Vielfalt der Völker sichtbar geworden, an die sich die frohe Botschaft richtete. Klahr nahm dies zum Anlass, die aus anderen Ländern geflüchteten Menschen besonders herzlich willkommen zu heißen und sagte unter Applaus: „Wir können nicht die Vielfalt loben und auf der anderen Seite Menschen, die bei uns Zuflucht nehmen, ausgrenzen.“

„Am Pfingstfest feiern wir, dass Gott uns mit seinem Geist in Bewegung hält. Er sorgt immer für Überraschungen.“ Gottes Geist wirke spontan, unberechenbar und sei unverfügbar.“ Der Heilige Geist wirke anders, als erwartet, rufe sogar dazu auf, auch mal etwas ganz anders zu machen. Auf Plattdeutsch sagte der lutherische Regionalbischof: „Und ob dat anners geiht!“

Domkapitular Reinhard Molitor aus Osnabrück knüpfte in seinem Friedensgebet an das Motto des Katholikentages in Münster an: „Suchet Frieden!“ Gott schenke bunte Vielfalt und Frieden. Der Ökumene-Beauftragte des Bistums Osnabrück nahm die Pilgerstäbe entgegen, die im Vitus-Werk gestaltet auf Pilgerschaft waren. Ein Stab war in Rom von Papst Franziskus gesegnet worden. „Pilgerstäbe geben Stütze und Halt, wenn man sich auf den Weg macht. Auch in unserer Zukunft werden wir von Gottes Geist getragen“, sagte Molitor und knüpfte damit an den 23. Psalm an.

Ein Team des Vitus-Werks zeigte mit einer anschaulich gestalteten Lesung, dass alle Glieder am Leib Christi verschiedene Aufgaben haben und doch zusammengehören. Der Vitus-Mitarbeiterchor begleitete den Gottesdienst gemeinsam mit Mitgliedern Meppener Chöre musikalisch und machte diesen Freiluftgottesdienst zu einer fröhlichen Feier.

Zum 14. Mal wurde dieser Ökumenische Pfingstgottesdienst von der Ökumenischen Pfarrkonferenz vorbereitet und auf dem Marktplatz in Meppen gefeiert. Der diesjährige Sprecher der Ökumenischen Pfarrkonferenz, Pastor Ralf Krüger von der Evangelisch-lutherischen Gustav-Adolf-Kirche Meppen, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit von Kommune und Kirchen, die zum Gelingen des Freiluftgottesdienstes beitrage.

Die Ökumenische Pfarrkonferenz gestaltete den Gottesdienst gemeinsam: Propst Dietmar Blank (Röm.-kath. Propsteigemeinde Meppen), Pastor Hajo Rebers (Ev.-freikirchl. Baptistengemeinde Meppen), Pater Benny Mathew Chirayilparambil (Röm.-kath. Kirchengemeinde St.-Maria-zum-Frieden Meppen), Pastor Achim Heldt (Ev.-luth. Bethlehemkirchengemeinde Meppen), Pfarrer Ralf Wellbrock (Röm.-kath. St.-Paulus-Kirchengemeinde Meppen), Pastorin Wiebke Nehuis (Ev.-ref. Kirchengemeinde Meppen-Schöninghsdorf) und Pastor Ralf Krüger (Ev.-luth. Gustav-Adolf-Kirche Meppen).

Vorbereitet wurde der Gottesdienst von der Ökumenischen Pfarrkonferenz Meppen in Zusammenarbeit mit dem St.-Vitus-Werk und dem Kulturbüro der Stadt Meppen.

Die Kollekte war bestimmt für den Sozialdienst katholischer Frauen und betrug 3355,67 Euro für in Not geratene Frauen und Kinder.