Regionalbischof Klahr entpflichtete die Geistliche von ihren Aufgaben
Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr entpflichtete Angela Grimm in einem Festgottesdienst in der St.-Magnus-Kirche in Esens von ihren Aufgaben als Superintendentin und Pastorin. 13 Jahre lang war Angela Grimm (56) als Superintendentin des Kirchenkreises Harlingerland und als Pastorin der St. Magnus-Kirchengemeinde in Esens tätig. Die Theologin war zuständig für etwa 38.000 Gemeindeglieder in 28 Kirchen- und Kapellengemeinden. Ab August übernimmt Grimm als Direktorin die Leitung des Seelsorgezentrums der Landeskirche in Hannover. Seit 2014 ist die Superintendentin Mitglied der 25. Landessynode der Landeskirche Hannovers und dort im Landessynodalausschuss und im Verfassungsausschuss tätig. Seit 2016 leitet sie den Seelsorgeausschuss der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Grimm hat neben ihrer Leitungstätigkeit eine abgeschlossene Seelsorge-, Supervisions- und Kursleitungsausbildung und ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie.
„Sie haben diesen Kirchenkreis mit großer Kompetenz und Freude geleitet“, sagte Regionalbischof des Sprengels Ostfriesland-Ems den 450 Gottesdienstbesuchern. „Wir haben ihr klares Wort, den Humor und ihr vielseitiges Wirken in unserem Sprengel sehr geschätzt und werden sie vermissen. Persönlich bin ich ihnen für das gute Miteinander in all den Jahren sehr dankbar. Wir lassen Sie nur ungern weiterziehen, wissen aber, dass Sie für die neue Aufgabe der Direktorin am Seelsorgezentrum die richte Wahl sind. Sie werden uns in Ostfriesland fehlen, aber sie werden eine gute Botschafterin für diese Region in Hannover sein“, so Klahr.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatte der Bläserkreis Harlingerland unter der Leitung von Kantorin Renate Schühle und die Kantorei der St.-Magnus-Kirchengemeinde Esens unter der Leitung von Kantor Gerhard Schühle übernommen. „Leben lebt vom Aufbruch“ war das musikalische und inhaltliche Motto des Abschiedsgottesdienstes.
Angela Grimm predigte über Johannes den Täufer und erinnerte sich dabei an die letztjährige Israelreise, die sie gemeinsam mit den Ephoren und Amtsleitern des Sprengels Ostfriesland-Ems an die Wirkungsstätte Johannes des Täufers an den Jordan führte. „Der Dienst des Johannes kann uns helfen, den Gedanken des ‚I am first‘, des ‚Ich komme zuerst‘, loszulassen“, so die Geistliche. Grimm hielt einen kurzen Rückblick auf ihre Tätigkeiten, auf ihre Freude an der Arbeit in der Diakonie, auf den Einsatz für die kirchliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und auf die Gastfreundschaft der Region und damit auf die Arbeit von Kirche im Tourismus. „Mein Ziel war es immer, andere in Entscheidungsprozesse mit hineinzunehmen, Entscheidungsprozesse transparent und klar zu führen. Ich habe es mit Herzenswärme versucht und wollte Menschen in schwierigen Situationen begleiten, Seelsorgerin sein.“ Die Theologin dankte allen Mitarbeitenden und den Pastorinnen und Pastoren für die überaus vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.
Über ihr neues Aufgabenfeld als Direktorin des Seelsorgezentrums sagte Grimm: „Ich möchte Leitung und Seelsorge nochmal neu miteinander verbinden.“
Beim anschließenden Empfang brachten die Grußworte bei allem Verständnis für die Entscheidung zur beruflichen Veränderung die Trauer darüber zum Ausdruck, die Theologin ziehen zu lassen. Dabei kam aber auch der Dank für Angela Grimms Freundlichkeit, Wärme und Klarheit zum Ausdruck.
Der Kirchenkreis Harlingerland verliere das sympathische Gesicht und die starke Frau an der Spitze, sagte Landrat Holger Heymann aus Wittmund. „Wir konnten immer auf Sie zählen und Sie auf uns!“, so der Landrat.
Die Bürgermeisterin der Stadt Esens, Karin Emken, freute sich über das vertrauensvolle und selbstverständliche Verhältnis.
Superintendent Tido Janssen aus Aurich sprach für die Superintendenten und als Vorsitzender des Kirchenkreisverbandes Ostfriesland Nord: „Mit dir zusammen haben wir viel gemeistert.“
Militärpfarrer Bernhard Jacobi dankte für die Wertschätzung der Militärarbeit.
Weitere Grußworte schlossen sich an von Pastorin Dr. Vera Pabst aus dem Michaeliskloster Hildesheim, René Weiler-Rodenbäck, Stellvertretender Vorsitzender des Kirchenkreisvorstandes, der mit diesem Leitungsgremium zum Dank ein selbstgedichtetes Lied vortrug.
Pastor Thomas Arens sprach als Vorsitzender des Kirchenvorstandes für die Kirchengemeinde Esens und überreichte einen Gutschein für eine kleine Reise nach Langeoog, falls Angela Grimm und ihr Mann Rüdiger einmal reif für die Insel sein sollten.
Matthias Conrad überbrachte Grüße der Mitarbeitervertretung und dankte für das gute Miteinander. Pastorin Rosemarie Giese sprach für alle Pastoren und Diakone des Kirchenkreises und Ernst-Ludwig Becker als Vorsitzender des Kirchenkreistages.
Am 19. und 26. August halten die beiden Bewerber für die Superintendentenstelle ihre Aufstellungspredigten. Die Wahl erfolgt durch den Kirchenkreistag am 26. September, damit die Stelle dann im ersten Quartal des kommenden Jahres besetzt werden kann.
Die Vakanzvertretung übernehmen die beiden Stellvertretenden Superintendenten Torsten Nolting-Bösemann (Carolinensiel) und Kerstin Tiemann (Horsten).