„Die beiden Altarbilder stellen das Leiden Christi in den Mittelpunkt“, sagte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr. „Hier sind Leiden, Tod und Abschied zu sehen und von der Kanzel hört die Gemeinde das Evangelium, die frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi. Im christlichen Glauben wird von dieser Wende erzählt. Da, wo es am allerschwersten ist, diese Wende zu erfahren, nämlich am Grab eines geliebten Menschen, da verkündigt das Ostergeschehen, dass das Grab nicht das Ende ist, sondern der Aufbruch in die Ewigkeit“, so der Regionalbischof.
Der Loquarder Altar sei eine kunstgeschichtliche Sensation, sagte der ehemalige Direktor des Ostfriesischen Landesmuseums Emden, Dr. Helmut Eichhorn. Hier sei im Gestalterischen und Technischen die höchste Stufe zu finden, die überhaupt in der Schnitzkunst erreicht werden könne, so Dr. Eichhorn über den unbekannten Künstler, den er als „Loquarder Meister“ bezeichnete. „Dieses Altarbild gehört zur Spitzenreihe der großen Künstler“, freut sich der Kunsthistoriker und lobt die Brillanz in der minutiösen Feinarbeit bis hin zur Stufe der Verlebendigung der Figuren. Auch sei die freiräumliche Bewegung der dargestellten Personen in meisterhafter Weise ausgeführt.
Anders als der Arler Altar aus dem Jahr 1480 ist der Loquarder Altar (um 1520) nicht mehr in seiner ursprünglichen Farbgebung erhalten.