„Kirche mit uns!“ – Bunter Kirchentag rund um die St.-Magnus-Kirche

Nachricht Esens, 31. Oktober 2024

Kirchenkreis Harlingerland feierte besonderes Jubiläum in Esens

50 Jahre evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Harlingerland und 450 Jahre lutherische Kirchenordnung in Ostfriesland wurden in Esens gefeiert.
Am 31. Oktober, dem Reformationstag, trafen sich Gäste aus den Gemeinden des Kirchenkreises und benachbarter Gemeinden, aus der Ökumene, aus Politik und Wirtschaft, aus Vereinen und Verbänden, um dieses Jubiläum gemeinsam zu begehen.

Den Tag unter dem Motto „Kirche mit uns“ eröffneten Turmbläsern und ein feierlicher Festgottesdienst in der St.-Magnus-Kirche. Superintendentin Eva Hadem begrüßte zusammen mit Jürgen Buß aus Esens, dem Vorsitzender der Kirchenkreissynode, die große Festgemeinde. Gemeinsam warfen sie einen Blick auf die Kirchengeschichte von damals bis heute. „Kirche mit uns“, so Hadem, „das erleben wir alle in unseren Gemeinden. Das erleben wir heute hier gemeinsam!“ Sie dankte allen, die an der Vorbereitung und Durchführung des Festes beteiligt waren: „Ohne Sie und Euch wäre das nicht möglich.“ Dass es nur miteinander geht, wurde an dem gesamten Festprogramm deutlich.

Unter der Leitung des Kantorenehepaars Renate und Gerhard Schühle gestalteten über 100 Sängerinnen und Sänger aus den verschiedensten Chören des Kirchenkreises den Gottesdienst mit. Ebenso erfreuten etwa 90 Bläser unter der Leitung des Sprengelposaunenwarts Hayo Bunger die Gemeinde. „Auf diesen gemeinsamen Klang der Chöre habe ich mich schon lange gefreut. Ich bin glücklich“, sagte Eva Hadem am Ende des Gottesdienstes, „dass ich das heute erleben durfte.“

Auch die Predigt war ein Gemeinschaftswerk. Pastoren aus den vier Regionen (Süd, Wittmund, Esens, Holtriem) und von der Insel beleuchteten die Freiheit des Glaubens aus biblischer Sicht. Jürgen Buß leitete humorvoll die Grußworte ein.

Stellvertretend für die Stadt und den Landkreis sprachen Karin Emken, Bürgermeisterin der Stadt Esens, sowie Bärbel Krohn-Blaschke, Pastorin der methodistischen Kirche Neuschoo. Beide überbrachten Glückwünsche und lobten die gute Zusammenarbeit.

 

Bunter Kirchentag rund um die St.-Magnus-Kirche

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein vielfältiges buntes Programm für Jung und Alt. In der Kirche stellten sich verschiedene Musikgruppen („Lucht in Düstern“, Marx; Jugendchor St. Nicolai Wittmund; Gitarrengruppe Esens und Gitarrengruppe Werdum) vor, und Orgelschüler zeigten, dass junge Menschen bis heute Interesse an diesem beeindruckenden Instrument haben.

Im Turmmuseum gab es neben selbstgebackenen Neujahrskuchen mit Bibelsprüchen Informationen zu den Aktivitäten des „Plattdütsk kring“. Vorm und im Haus der Generationen trafen sich die Kinder zum Bemalen von Stühlen (AWO) oder Malen von Bildern und konnten sich Glitzertattoos (Jugendkonvent Harlingerland und Kirchengemeinde Dunum) machen lassen. Auf der anderen Seite des Platzes unter den Arkaden freuten sie sich über eine Hüpfburg (Jugendkonvent) und lernten auf einem Bobbycar-Parcours (Kindergarten „Spatzennest“, Neuharlingersiel) wichtige Verkehrsregeln.

Im Gemeindehaus bot jeder Raum ein anderes Programm. Das Diakonische Werk, Sitz in Wittmund, stellte seine vielen Arbeitsbereiche und die damit verbundenen Aufgaben vor.
Unter dem Motto „Raten, Ausprobieren und Erleben“ hatte der Posaunenchor Esens eine Kirchenrallye vorbereitet. Dabei waren verschiedene Aufgaben zu erfüllen, u.a. das Herstellen eines eigenen Blasinstrumentes.
Für einen guten Zweck konnte auf dem Bücherflohmarkt „Eselsohr“, Esens, Literatur erworben werden. 15 wertvolle Preise, gesponsert von Geschäften und Firmen im Harlingerland, gab es beim Kirchenrätsel zu gewinnen.
In der oberen Etage des Gemeindehauses konnten die Gäste im „Erzählcafé“ Platz nehmen. Unter der Moderation von Werner Wiggermann erzählten interessante Gesprächspartner humorvolle Geschichten der älteren und jüngeren Vergangenheit aus dem Harlingerland. Stephan Birkholz-Hölter stellte in einer Lesung sein zweites Buch vor, und Friedemann Schmidt gab seine Spiekerooger Geschichten zum Besten.

Auf dem Rest der Etage konnten es sich die Gäste bei Tee, Kaffee und Kuchen gutgehen lassen. Ehrenamtliche aus dem ganzen Kirchenkreis hatten zahlreiche Torten gebacken. Die „fleißigen Hände“ der Kirchengemeinde Esens und der Landfrauen „Frauen mit Pfiff“ freuten sich über den regen Zuspruch.

Wer es lieber herzhaft mochte, wurde unter den Arkaden fündig. Schüler des NIGE verkauften „Pommes & Co“, Mitglieder der Schützencompagnie Esens grillten Bratwurst. Die Fischereigenossenschaft Neuharlingersiel und die Mitarbeiter von „Ochtersumer Weiderind“ verlängerten mit ihrem Angebot die Speisekarte. Dazu waren die Heißgetränke der Teamer der Kirchengemeinde Esens ebenso beliebt wie die diversen Kaltgetränke, die Mitarbeiter der Kirchengemeinde Esens in einem Wagen des Getränkecenters Esens verkauften, und das Weinangebot des „Weinkontor Esens“.

Auf dem gesamten Festgelände kam es zu vielen Begegnungen und Gesprächen, sogar mit „Zeitzeugen der Reformation“. In mittelalterlichen Kostümen waren Darsteller der Kirchengemeinde Westerholt unterwegs. Sie verteilten Zitate Luthers und brachten das Flair einer vergangenen Zeit mit.

Abendsegen mit Regionalbischöfin Schiermeyer

Der Abendsegen mit Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer und Superintendentin Eva Hadem in der wieder sehr gut gefüllten Kirche war ein würdiger Abschluss des Festtages. „Es braucht Tage und Feste wie heute, um sich von vergangenen Wegetappen inspirieren zu lassen und die Strecke zum zukünftigen Segen zu träumen“, sagte die Regionalbischöfin und stellte neun Thesen Wegweiser am Wegesrand auf. „Es muss und wird Veränderung geben. Veränderung braucht Mut“, so Schiermeyer.

Musikalisch wurde die Andacht vom „Vocalensemble Harlingerland“ unter der Leitung von Inka Drengemann-Steudtner gestaltet. Mit stehendem Applaus bedankte sich die Gemeinde für die berührenden Musikbeiträge. (kkh/öso)