50 Jahre Stiftung Kloster Frenswegen
Das fürstliche Haus zu Bentheim und Steinfurt, der evangelisch-reformierte
Synodalverband Grafschaft Bentheim und der Landkreis Grafschaft Bentheim hatten sich vor 50 Jahren zusammengetan und im Mai 1974 gemeinsam die ökumenische Stiftung gegründet. Ihr Ziel ist es, das wunderschöne Kloster als Baudenkmal zu erhalten und in einer Form weiter zu nutzen, die seiner ursprünglichen Nutzung entspricht.
Das Kloster war 1394 als Augustiner Chorherrenstift gegründet worden und war im 19. Jh. von der katholischen Kirche in den Besitz des Fürstenhauses übergegangen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es auch als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Noch heute haben Menschen aus der Umgebung Erinnerungen an die Zeit, im Kloster gelebt zu haben.
Die Renovierungsbedürftigkeit des Gebäudes war spätestens in den 70er Jahren offensichtlich geworden und bot Anlass für die Gründung der Stiftung Kloster Frenswegen. Nach der Stiftungsgründung wurde es umfangreich restauriert. Eine von Studienleiter Ulrich Hirndorf konzipierte und eröffnete Fotoausstellung erinnert an die Zeiten des Umbruchs.
Heute dient das Haus als beliebtes Gästehaus, in dem Chöre und Orchester, Konfirmanden-Gruppen, Seminare von Universitäten und Hochschulen und viele andere Gruppen und Kreise einkehren.
Daneben wird das Kloster gerne als Ort für Ausstellungen und Konzerte genutzt. Es stellt eine beliebte Etappe für Fahrradtouren dar. Und nicht zuletzt dürfte es vielen Paaren aus Nordhorn und Umgebung als Kulisse für ihre Hochzeitsfotos bekannt sein.
Zur Gründung der Stiftung gehörte von Anfang das Anliegen, dass sich das Kloster Frenswegen als ein Ort für geistliches Leben in ökumenischer Perspektive etabliert. So sind neben der ev.-reformierten Kirche auch die ev.-lutherische, die römisch-katholische, die ev.-altreformierte Kirche, die Baptistengemeinde Nordhorn und die Herrnhuter Brüdergemeine Neugnadenfeld mit in die Stiftung eingestiegen. In einer Zeit, in der Ökumene noch in den Kinderschuhen steckte, galt dieser Vorgang als sehr fortschrittlich.
Bis heute wird das Kloster nicht nur von Gruppen und Gästen belebt, sondern auch durch das inhaltliche Programm, das dort stattfindet.