In einer Sonderveranstaltung im Rahmen der vorösterlichen Veranstaltungsreihe „Himmel auf Erden“ haben sich die unterschiedlichen Religionen angehörenden Jugendlichen gemeinsam mit einigen Angehörigen und den weiteren Teilnehmenden des Social Dinner zum Thema „Leben, Essen, Sterben im Christentum, Judentum und Islam“ bei einem gemeinsamen Essen ausgetauscht und sind mit Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer, dem Rabbi Tobias Jona Simon und dem Imam Doğan Tüfekçi ins Gespräch gekommen.
Zuvor besuchten sie den Emder jüdischen Friedhof. Dort referierte Rabbi Tobias Jona Simon über den Tod und Bestattungen im Judentum. Anschließend sprachen Sabine Schiermeyer, Tobias Jona Simon und Doğan Tüfekçi mit den Jugendlichen im Ostfriesischen Landesmuseum Emden über das Leben und den Tod im Christentum und Islam. Es entstand ein rege Diskussion über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Bestattungsriten in den drei Religionen.
Für Doğan Tüfekçi war deutlich, wie eng der Tod gerade mit dem Leben verbunden ist: „Die Thematik der Veranstaltung handelte vom Ende des Lebens. Der Abend und die Gemeinschaft allerdings prophezeiten den Anfang davon.“ Rabbi Tobias Jona Simon und Religionsbeauftragte Doğan Tüfekçi hielten wie die Regionalbischöfin der Evangelisch-lutherischen Kirche, Sabine Schiermeyer, eine kleine Ansprache über ihren Glauben, das Leben, den Tod und den Zusammenhang zum Essen.
Die Regionalbischöfin des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems präsentierte das Abendmahlsgeschirr, das sie für diesen Anlass aus der Martin-Luther Kirche Emden mitgebracht hatte. Schiermeyer erläuterte, der Jude Jesus habe sein letztes Passamahl am Abend vor seinem Tod im Kreise seiner Jünger gefeiert und als gemeinschaftsstiftendes Mahl eingesetzt. Für die Feier des Heiligen Abendmahls habe er auch zukünftig seine Gegenwart verheißen.
Die Jugendlichen teilten mithilfe von Notizen den älteren Teilnehmenden mit, was sie besonders spannend im Verlaufe der Veranstaltung fanden. Beim gemeinsamen Abendessen reflektierten die Teilnehmenden miteinander Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Glauben. „Es war schön, verschiedene Religionen an einem Tisch zu erleben“, sagte ein Jugendlicher in seiner Tischrede zum Abschluss der Veranstaltung.
Auch Rabbi Simon betonte: „Es ist eine sehr gelungene Veranstaltung gewesen, die so, oder so ähnlich, wiederholt werden sollte!“
Die Abendveranstaltung war Teil der Emder Partnerschaft für Demokratie und ist gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“.
Das gemeinsam mit der Evangelisch-lutherischen Kirche vom Ostfriesischen Landesmuseum Emden veranstaltete Programm ‚Himmel auf Erden‘ wird von der Hanns-Lilje Stiftung, der OLB-Stiftung, dem Freundes- und Förderkreis des Ostfriesischen Landesmuseums e. V. und der Evangelischen Landeskirche Hannover gefördert.