Zum Thema „Kinderkirche im Wandel“ kamen ein Team aus dem Michaeliskloster in Hildesheim und die Kindergottesdienstbeauftragten der Kirchenkreise im Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems in die Marienkirchengemeinde nach Holtland und führten dort gemeinsam einen Fortbildungstag für den Bereich Kirche mit Kindern durch.
Rund 60 Personen nahmen in fröhlicher Atmosphäre teil, tauschten sich aus über ihre Erfahrungen, inwiefern sich der Kindergottesdienst in den letzten Jahren verändert hat und bekamen in sechs Workshops Impulse für die Kinderkirche in ihren Gemeinden. Mit dabei war auch die Kindergottesdienstbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche. Diakonin Birte Leemhuis zeigte an einer Segensbar, auf welch unterschiedliche Weise der Segen Gottes weitergegeben werden könne.
„Die Herausforderungen im Bereich der kirchlichen Arbeit mit Kindern sind immens und der allgemeine gesellschaftliche Wandel betrifft uns als Kirche auch in diesem Bereich“, sagte Pastor Sven Grundmannaus Holtland. Als einer der beiden stellvertretenden Superintendenten des Kirchenkreises Emden-Leer überbrachte Grundmann für diese sprengelweite Veranstaltung Grüße von Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer.
Die Kirche mit Kindern sei im Wandel und erfordere neue Angebote. Den regelmäßigen Kindergottesdienst am Sonntagmorgen gebe es in seiner Gemeinde nicht mehr, so Grundmann. Beliebt seien mehrstündige projektbezogene Angebote über das Jahr verteilt. So werde jetzt „Kirche-Kunterbunt“ von vielen Mitarbeitenden und Kindern gut angenommen. „Frech und wild und wunderbar!“ sei hier das Motto. Aber auch die klassischen Angebote wie Kinderbibeltage, Laternebasteln oder das Krippenspiel prägten den Jahreslauf in der Kinderkirche. Die Mitarbeitenden ermutigte Grundmann und dankte ihnen: „Sie ermöglichen, dass sich unsere Kleinsten mutig und voller Zutrauen diese Welt erschließen können.“
Wer in seiner Kinder- und Jugendzeit die biblischen Geschichten und das kirchliche Leben nicht kennenlerne, der finde später nur schwer zur Kirche, berichtete die Kindergottesdienstbeauftragte der Landeskirche Hannovers, Pastorin Hanna Dallmeier. Dabei berief sie sich auf die neueste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. „Das stellt uns auch als Kirche vor eine große Verantwortung, Kinder immer wieder in den Blick zu nehmen und gut zu begleiten.“
„Ich sehe viele Aufbrüche und viele neue Ideen in unserer Landeskirche: Minikirche, Krabbelgottesdienste, Gottesdienste mit Eltern, Großeltern und Kindern, Kirche kunterbunt, Kinderkirche auf Zeit wie die Kinderkathedrale und projektorientierte Arbeit.“ Daneben nannte Dallmeier Andachten in Kindertagesstätten und Schulgottesdienste. Es könnte auch darüber nachgedacht werden, gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr oder dem Sportverein Gottesdienste zu feiern.