So ein schöner Tag.
Maigrün. Sonnig. Warm.
Menschen treten ins Licht.
Aus Ruinen. Aus Bunkern. Aus Kellerlöchern. Aus einsam aufragenden Häusern.
Viele blicken nach Osten. Hin zur verlorenen Heimat.
Andere in andere Himmelsrichtungen. Hin zu schmerzlich Vermissten. Leben sie noch?
Die Ohren hören endlich keinen Alarm mehr. Nur die Vögel.
Die Augen blicken auf Schutt und Asche. Angst ist da. Kommt jetzt die Rache? Wie kann es noch einmal Sommer werden?
Der Flieder duftet. Die Füße setzen Schritt vor Schritt. Muss ja.
Ein zarter Friede keimt im Mai.
Er muss ergangen, erarbeitet, ertrauert werden. Schuld bleibt. Wunden auch.
Ein Volk wird besiegt. Ein Volk wird zum Frieden befreit. Heute vor 80 Jahren. Gott sei Dank.