Klangraum gegen die Enge eigener Gedanken

Nachricht Potshausen, 07. Mai 2023

Regionalbischof Klahr predigte beim Sprengel-Lektorenwochenende in Potshausen

„Lieder und die Musik eröffnen einen Klangraum gegen die Enge eigener Gedanken“, sagte Regionalbischof Dr. Detlef Klahr im Abschlussgottesdienst des Sprengel-Lektorenwochenendes in der St. Martin-Kirche Potshausen. Tagungsteilnehmer hatten diesen Gottesdienst gemeinsam gestaltet. 

Therapeutische Wirkung der Musik

Die therapeutische Wirkung der Musik sei wissenschaftlich erwiesen und auch der Predigttext des Sonntags „Kantate“ („Singet“) erzähle davon. Der Hirte David konnte mit seinem Harfenspiel die dunklen Gedanken des Königs Saul vertreiben. Viele der 150 Psalmen, dem Liederbuch in der Bibel, werden  David zugeschrieben. Sie seien Ausdruck des Glaubens. 
Musik sei die beste Gabe Gottes. Sie könne trösten und schenke Kraft für das eigene Leben. So habe es auch der Liederdichter Philipp Spitta formuliert: „Das Lied der Lieder ist das Lied des Glaubens. Das singst du immer wieder“, sagte Dr. Klahr und machte damit auf einen der bedeutendsten Liederdichter im Evangelischen Gesangbuch aufmerksam, über den der Regionalbischof seine Dissertation geschrieben hatte.
Klahr selbst sei als singender Postbote in seiner Heimatstadt Bergen bekannt gewesen, erzählte Klahr von seinem ersten Beruf, bevor er Pastor wurde.
 

Dank an Regionalbischof Klahr

Die Lektoren und Prädikanten nutzten die Gelegenheit, sich persönlich von Regionalbischof Klahr zu verabschieden, bevor er im September in den Ruhestand geht. Sie bildeten für ihn ein Rosenspalier, durch das er die Kirche verließ, schenkten ihm einen Granatapfel und einen Olivenbaum. 
Sie dankten ihm für die intensive Begleitung in den vergangenen 16 Jahren. Dr. Klahr hatte sich dafür eingesetzt, dass der Lektoren- und Prädikantendienst im Sprengel Ostfriesland-Ems als erster Sprengel der Landeskirche mit einem Pfarrstellenanteil im Umfang einer Viertel-Pfarrstelle begleitet wird. Mittlerweile gibt es in jedem der sechs Sprengel der Landeskirche Hannovers Beauftragte im Umfang einer halben Pfarrstelle. Im Sprengel Ostfriesland-Ems verteilt sich diese Beauftragung mit jeweils einer Viertel-Pfarrstelle auf Pastor Ulrich Hirndorf (Twist) und Pastorin Reina van Dieken (Leer). Derzeit sind knapp 300 Ehrenamtliche im Verkündigungsdienst im Sprengel Ostfriesland-Ems tätig. 
„Wir wünschen uns auf Gemeindeebene Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen, die gemeinsam Formen der Verkündigung (weiter-) entwickeln und ihre Gaben und Fähigkeiten für die Gestaltung ansprechender Gottesdienste in Kirchen oder an anderen Orten einsetzen“, umreißt Hirndorf den Umfang seiner Beauftragung und weist darauf hin, dass alle zwei Jahre ein Einstiegskurs stattfindet. 
 

Die Schönheit des Gottesdienstes

Vom 05. bis 07. Mai kamen 45 Lektorinnen und Lektoren, Prädikantinnen und Prädikanten mit den beiden Beauftragten für die Lektoren und Prädikantenarbeit im Sprengel Ostfriesland-Ems im Evangelischen Bildungszentrum Potshausen-Ostfriesland zu ihrem jährlichen Fortbildungswochenende zusammen. Gemeinsam mit der Sprecherin für die Lektoren- und Prädikantenarbeit im Sprengel, Christine Seidemann aus Leer, haben sie dieses Wochenende organisiert und durchgeführt. 
Pastor Michael Held, Referent beim Lektoren- und Prädikantendienst und im „Arbeitsbereich Gottesdienst und Kirchenmusik“ des Michaelisklosters in Hildesheim, sprach über das Thema „Die Schönheit des Gottesdienstes. Ein liturgisches Potpourri aus Tradition und Gegenwart“. 
An dem Wochenende ging es um die Fragen, wie im Gottesdienst ein heiliger Raum eröffnet und in der Liturgie die Begegnung mit Gott gestaltet werden könne, sagte Pastorin Reina van Dieken. Mit praktischen Aufgaben, unterschiedliche Gottesdienste zu entwerfen, wurden Arbeitsgruppen beauftragt. Gerade dieser Austausch und das Material für kommende Gottesdienste haben die Teilnehmenden als Gewinn bringend erlebt, besonders auch die Gespräche untereinander. „Dankbar für die Gemeinschaft und die inhaltlichen Impulse, beschwingt und gut gelaunt“ lautete das Fazit der Teilnehmenden.