Frauenort Esens zugleich ein Zeichen gegen Antisemitismus
Esens ist nun einer von 43 Frauenorten in Niedersachsen und der achte Frauenort auf dem Gebiet des Sprengels Ostfriesland-Ems: Norden (Recha Freier), Aurich (Ingrid Buck), Emden (Antje Brons), Leer (Wilhelmine Siefkes), Pewsum (Hermine Heusler-Edenhuizen), Haren (Schwester Kunigunde) und Messingen (Mathilde Vaerting). Damit gewürdigt wurde 115 Jahre nach ihrem Tod die 1844 in Esens geborene jüdische Opernsängerin Sara Oppenheimer.
Die Vorsitzende des Landesfrauenrats in Niedersachsen, Marion Övermöhle-Mühlbach, übergab in der St. Magnus-Kirche in Esens die Auszeichnung Bürgermeisterin Karin Emken. Die Idee, dem niedersächsischen Landesfrauenrat Esens als Frauenort vorzuschlagen, hatte Gabriele Buisman, die zweite Vorsitzende des ökumenischen Arbeitskreises Juden und Christen in Esens e. V.. Mit den Frauenorten in Niedersachsen will der Landesfrauenrat dazu anregen, die überragenden Leistungen historischer Frauenpersönlichkeiten bekannt zu machen. Zu den Festrednerinnen zählte auch Daniela Behrens (SPD), niedersächsische Ministerin für Gleichstellung und Schirmfrau der niedersächsischen Frauenorte. Behrens betonte, dass Sara Oppenheimer trotz ihres musikalischen Ausnahmetalents um die Anerkennung ihres Berufsstandes ringen musste. Frauen auf der Bühne hätten damals als unmoralisch gegolten. Zudem habe sie im ausgehenden 19. Jahrhundert gegen den immer stärker werdenden Antisemitismus kämpfen müssen.