Digitales Treffen der Lektoren und Prädikanten mit Regionalbischof Klahr
„Welche Hoffnung haben wir und wie können wir darüber predigen?“ Darüber tauschten sich rund 20 Lektoren und Prädikanten bei ihrem ersten sprengelweiten digitalen Treffen mit Regionalbischof Dr. Detlef Klahr aus. Die beiden Beauftragten für die Prädikanten- und Lektorenarbeit im Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems, Pastorin Reina van Dieken (Leer) und Pastor Ulrich Hirndorf (Twist), hatten diese Veranstaltung organisiert. Im Vorfeld hatten sie allen Teilnehmenden ein kleines Päckchen mit Tee, Schokoriegeln und Textkarten als Aufmerksamkeit zukommen lassen, weil das präsentische Treffen ausfallen musste. Seit dem 1. Februar 2021 üben Pastorin Van Dieken und Pastor Hirndorf diese Beauftragung im Umfang von jeweils einer Viertel-Pfarrstelle aus.
Normalerweise werden einmal im Jahr alle Lektoren und Prädikanten im Sprengel zu einem Fortbildungswochenende im Februar nach Potshausen eingeladen. Im vergangenen Jahr konnte dies noch an der Evangelischen Bildungszentrum durchgeführt werden, fand aber in diesem Jahr Pandemie bedingt auf einen Sonnabendvormittag im Juni verkürzt und digital statt.
Der Impuls für den Vortrag von Regionalbischof Klahr und die sich anschließenden Gespräche kam aus dem Bibelwort 1. Petrus 3,15: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“
Hoffnung eröffne stets eine Zukunftsperspektive, sagte Regionalbischof Klahr. Sie sei ausgerichtet auf das, was noch aussteht. Das Wort „hoffen“ komme von „hüpfen“ oder „hoppen“. Das Reden von der Hoffnung in der Predigt sei manchmal nur ein fragendes Hindeuten, ein Anstoßen, damit der Zuhörende in Bewegung kommt und sich auf etwas ausrichtet, was ihm versprochen ist. Warten und ungeduldiges Fragen gehörten dazu.
Besonders deutlich werde dies in der Adventszeit, wenn wir auf die Ankunft Christi am Weihnachtsfest warten. In der Bibel seien dazu Geschichten über Maria, die Mutter Jesu, zu finden, die ganz im Vertrauen auf das lebte, was Gott ihr zugesagt hatte.
Hoffnung sei ein durchtragendes Element des Glaubens, sagte Klahr und verdeutlichte dies mit verschiedenen Hoffnungsgeschichten der Bibel. Eine der schönsten biblischen Hoffnungsgeschichten sei für ihn die Erzählung von der Sintflut. Noah sah lange Zeit nichts anderes als Wasser und Regen um sich, eigentlich eine aussichtslose Situation, doch er hatte sich auf die Zusage Gottes verlassen, dass er mit allen, die bei ihm waren, gerettet werden würde. Der Regenbogen wurde ihm ein Hoffnungszeichen, dass auch diese aussichtslose Zeit endet.
Auch in der Zeit der Pandemie gelte es, die Zukunftsperspektive nicht zu verlieren, sondern sich an ihr festzuhalten und daraus Stärke zu beziehen. Der Blick nach vorn ist die im Evangelium begründete Hoffnung, so Klahr.
„Erzählen wir von Christus, erzählen wir von der Hoffnung, die in uns ist. Dann vertrauen wir darauf, dass Gott es mit unserem Leben gut meint und unser Leben jederzeit zum Guten wenden kann“, sagte Klahr und weiter: „Sogar am Grab sprechen wir von dieser Hoffnung.“
In zwei Kleingruppen stellte jeder ein Hoffnungssymbol vor und kam darüber ins Gespräch. So kam es auch auf digitale Weise zu einem intensiven Austausch. Gemeinsam wurden viele Beispiele zusammengetragen, wie anschaulich von der Hoffnung gepredigt werden könne. Für den einen war es etwa eine Gitarre als Zeichen für all die vielen Hoffnungslieder, die in ihm die Seite der Hoffnung anschlägt, für einen anderen deutet ein Ei auf das hin, was mit dem daraus schlüpfenden Küken noch zu erwarten sei.
Beendet wurde die Veranstaltung mit einer Andacht.