Angela Grimm, Direktorin des Zentrums für Seelsorge der Landeskirche Hannovers, hob hervor, „dass es bei der Aktion gelungen ist, Bilder des Alterns in einen neuen Rahmen zu setzen und dadurch für einen neuen Blickwinkel zu sorgen.“ Mit der Aktion soll auch einem Rückfall in Stereotype entgegengewirkt werden. „Vor der Pandemie war unsere Gesellschaft schon auf einem guten Weg, alte Menschen mit ihren vielfältigen Lebensentwürfen und Kompetenzen positiv wahrzunehmen“, sagte Dr. Henze. „In der Pandemie sind die Seniorinnen und Senioren vor allem wieder als vulnerable Risikogruppe gesehen worden.“
Anita Christians-Albrecht, Beauftragte für Altenseelsorge am Zentrum für Seelsorge, rief dazu auf, alte Menschen als „Kompetenzgruppe“ wertzuschätzen. „Sie sind lebensklug, abenteuerlustig und auf ihre Erfahrungen und Geschichten ansprechbar“, sagte sie und verwies auf das auffordernde Aktionsmotto „#fragunsmal“.
Generationenübergreifender Dialog zum Thema Alter sei auch bei der Entwicklung der Plakatmotive entstanden, berichtete Inken Richter-Rethwisch, Referentin im Projekt „Alternde Gesellschaft und Gemeindepraxis" im Haus kirchlicher Dienste. Die Plakate seien in Zusammenarbeit mit Design-Studierenden der Hochschule Hannover entwickelt worden. Anette Wichmann, Geschäftsführerin der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen, mahnte einen „respektvollen Blick auf das Alter und die Notwendigkeit der Selbstbestimmung“ an. „Die Aktion mit ihrer humorvollen Sichtweise des Alters kann Menschen die Sorge vor dem Älterwerden nehmen“, sagte sie.
Die Plakate und weitere Materialien sollen Kirchengemeinden und anderen übergemeindlichen Institutionen zur Verfügung gestellt werden. Sie können als Arbeitshilfen beispielsweise für Themenabende, Gesprächskreise, Vorträge, Gottesdienste oder besondere Gedenktage eingesetzt werden. Interessierte können weiter an Schreibwerkstätten der Evangelischen Erwachsenenbildung teilnehmen, um eigene Altersgeschichten zu erzählen. Diese Geschichten werden auch auf der Internetseite des Projekts veröffentlicht.
Am Runden Tisch Alter der hannoverschen Landeskirche wirken das Zentrum für Seelsorge und Beratung, die Evangelische Erwachsenenbildung Hannover, die Evangelische Familienbildungsstätte Hannover, das Diakonische Werk Hannover, die Dachstiftung Diakonie und das Haus kirchlicher Dienste zusammen.
Nach einem Beschluss der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1990 wird an jedem 1. Oktober der Internationale Tag der älteren Generation gefeiert. Dieser Tag soll die Rolle älterer Menschen für das gesellschaftliche Zusammenleben sichtbar machen und dazu anregen, die in unserer Gesellschaft vorhandenen Bilder über das Alter zu hinterfragen.