„Gemeindebriefpreis 2020“ der Landeskirche Hannovers
Der Gemeindebrief „Uplengener Kirchenbote“ der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Uplengen-Remels erhält unter rund 130 eingereichten Gemeindebriefen beim „Gemeindebriefpreis 2020“ den Sonderpreis „Diakonie“. Der Sonderpreis ist mit 500 Euro dotiert. Der Gemeindebriefpreis der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers wird zum zweiten Mal nach 2017 durchgeführt und durch die Evangelische Medienarbeit (EMA) organisiert.
„Über Gemeindebriefe stellen Kirchengemeinden eine besondere Verbindung zu ihren Gemeindegliedern und darüber hinaus her. Wie wichtig es ist, miteinander in Verbindung zu bleiben, zeigt gerade unsere Zeit in besonderer Weise. Gemeindebriefe sind wie eine Brücke von Haus zu Haus, eben Briefe an die Gemeinde wie wir sie bereits aus der Bibel kennen. Ich freue mich sehr, dass unsere Landeskirche die Arbeit vieler Haupt- und Ehrenamtlicher mit dem Gemeindebriefpreis würdigt und mit Remels eine besonders diakonisch überzeugende Gemeinde aus dem Sprengel Ostfriesland-Ems auszeichnet“, sagt Regionalbischof Dr. Detlef Klahr.
Die Gemeindebriefe sind Publikationen der Kirchengemeinden für ihre Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit. Nahezu 900 Gemeindebriefe gibt es im Bereich der größten Landeskirche Deutschlands – jeweils mit eigenen Redaktionen, regelmäßiger Berichterstattung, Verantwortlichen für Texte, Bilder, Anzeigen, Druck und Verteilung. Umfragen haben ergeben, dass sie gerade während des Lockdowns weithin intensiv gelesen wurden. Sie sind damit das in Reichweiten stärkste Printprodukt der Evangelischen-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Etwa 4.500 Ehrenamtliche engagieren sich für diese Vor-Ort-Publikation – die vielen freiwilligen Austrägerinnen und Austräger, die die Ausgaben dann auf den Weg zur Leserschaft bringen noch nicht mitgerechnet.
Die Auflage aller zum „Gemeindebriefpreis 2020“130 eingereichten Gemeindebriefe liegt bei einer Stückzahl von rund 900.000 pro Ausgabe. Multipliziert mit dem Reichweiten-Faktor 2,5 werden mehr als 2, 2 Millionen potenzielle Leserinnen und Lesern erreicht. 81 Prozent der Gemeinden verteilen den Gemeindebrief in alle Haushalte im Dorf oder Stadtteil. 19 Prozent geben ihn ausschließlich an die Mitglieder der Kirchengemeinde weiter. 100 Gemeindebriefe werden durch Ehrenamtliche verteilt, andere versenden ihn per Post und legen den Gemeindebrief dem Wochenblatt bei.
In der Würdigung des „Uplengener Kirchenboten“ durch die Jury heißt es: „Dass Diakonie ein wichtiger Teil der Kirche und des gemeindlichen Lebens ist, wird den Lesenden in Uplengen auf eine sehr persönliche Weise vermittelt. Darum erhält der Gemeindebrief ‚Uplengener Kirchenbote‘ aus der Kirchengemeinde Uplengen-Remels den Sonderpreis ‚Diakonie‘, der von der Diakonie Niedersachsen in Höhe von 500 Euro gestiftet wird.
Der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Diakonisches Werkes, Sven Quittkat, begründet es so: „Ein insgesamt sehr lesenswerter Gemeindebrief, der zeigt, dass man auch in klassischem und ansonsten ‚eher normalen‘ Stil, Layout, Bildformaten einen sehr interessanten Gemeindebrief mit einem Schwerpunktthema gestalten kann. Das Thema ‚ANDERS SEIN‘ ist für den Zeitraum September bis November diakonisch gewählt und nimmt einen inklusiven Blick ein. Schon das Titelblatt ist mit einem Bild zum Suchen und Entdecken ein Hingucker. Herausragend sind die Idee und die Umsetzung für den Hauptteil der Ausgabe: In Form von persönlichen Berichten schildern bewegend acht Personen aus der Region, wie es für sie ist ‚anders zu sein‘, beispielsweise als Autist oder blind zu sein oder viel zu groß zu sein. Die Texte sind gut lesbar sowie gestalterisch mit Bildern hinterlegt. Die Berichte regen an nachzudenken, was der diakonische Auftrag (Dienst am Nächsten) für die Region Uplengen bedeuten kann. Ergänzt wird die diakonisch geprägte Gemeindebriefausgabe durch ein Interview mit der Leitung der Diakoniestation, Informationen zur Altenseelsorge im Kirchenkreis, besonderen Demenz-Gottesdiensten sowie einem umfangreichen Bericht zum Familienzentrum. Auch an anderen Stellen des Gemeindebriefes werden diakonische Aspekte aufgenommen. Am Ende werden alle wichtigen Kontakte diakonischer Einrichtungen der Region aufgeführt.
In einer Auflage von 3500 Exemplaren erscheint das Magazin mit 36 Seiten vier Mal im Jahr. Zur Redaktion gehören ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende. Der Gemeindebrief wird durch Ehrenamtliche an alle Haushalte verteilt und zusätzlich ausgelegt. Außerdem erscheinen Auszüge auf der eigenen Internetseite.“
Neben dem Sonderpreis „Diakonie“ wurden neun weitere Preise von der Landeskirche verliehen. Diese wurden am 13. November beim landeskirchlichen Medientag bekanntgegeben. Der Medientag fand erstmals mit 190 Personen als Videokonferenz statt.
„Die Jury hat sich bei der Auswahl aus 130 Bewerbungen schwergetan, die „besten“ herauszusuchen“, sagt Projektleiter Marcus Buchholz. Am Ende zählten aber in allen Kategorien die klaren Regeln: Grafische Gestaltung, redaktionelle Qualität, inhaltliches Profil, Aufmerksamkeitswert und die Einbettung im Öffentlichkeitskonzept der Gemeinde. Zur Jury gehörten Medienvertreter vom Straßenmagazin Asphalt, vom „Gemeindebrief – Magazin für Öffentlichkeitsarbeit“, vom Evangelischen Kirchenfunk in Niedersachsen (ekn), vom Evangelischen Pressedienst (epd), von der Diakonie Niedersachsen und Markus Harms von der Gemeindebriefdruckerei. Die Leitung der Jury übernahm der Pastor und Journalist Marcus Buchholz, der in der Evangelischen Medienarbeit (EMA) für die Fortbildungen in Öffentlichkeitsarbeit und Publizistik verantwortlich ist.