Verbindung halten in schwieriger Zeit

Nachricht Leer, 23. September 2020

Treffen der Beauftragten für Mission, Ökumene und Partnerschaft mit Regionalbischof Klahr in Leer

Mit Freude und Sorge hörte der Regionalbischof des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems, Dr. Detlef Klahr, die Berichte aus den Partnerkirchen. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, in einer Zeit untereinander Kontakt zu halten, in der sich viele Länder während der Corona-Pandemie einem Lockdown unterziehen mussten. Glücklicherweise war dies auf digitalem Wege schnell und unkompliziert möglich. Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir  seit Mitte März trotz allem handlungsfähig waren und unsere Partnerkirchen weiterhin vor Ort unterstützen konnten. Mit großer Sorge höre ich, wie sehr vor allem die Ärmsten der Armen unter den Einschränkungen leiden.“ 

Zweimal im Jahr lädt der Regionalbischof gemeinsam mit den zuständigen Referenten aus dem Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) die Kirchenkreisbeauftragten und ehrenamtlich Engagierten für Mission, Ökumene und Partnerschaft ein und nimmt ihre Berichte entgegen. Nun kamen sie seit dem letzten Treffen im Februar zum ersten Mal unter Berücksichtigung der Corona-Schutzmaßnahmen im Lutherhaus in Leer zusammen. Vom Missionswerk in Hermannsburg angereist waren Pastor Kurt Herrera, Referent für Kirchenentwicklung und internationale ökumenische Zusammenarbeit mit Brasilien und Peru, und Verena Berndt, Referentin für internationale Partnerschaften.

Über die weltweiten Partnerschaften der Kirchenkreise des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems berichteten der Hauptgruppenvorsitzende des Gustav-Adolf-Werkes Ostfriesland (GAW), Pastor Sven Grundmann aus Holtland, der Vorsitzende der Freunde der Gossner Mission Ostfriesland, Pastor i.R. Michael Schaper aus Emden, Margarete Pradel aus Meppen, Pastor Matthias Voß aus Sögel, Pastor Henning Behrends aus Detern und Superintendentin Christa Olearius aus Leer. 

Es kam die Situation der Partnerkirchen in Indien, Uganda, Tansania, Ukraine, Kasachstan, Kirgistan, Belarus, Libanon, Syrien und Estland zur Sprache. „Es ist wichtig, bei all den Fragen nach dem Umgang mit dem Corona-Virus nicht die Probleme und Fragen zu vergessen, die uns vorher beschäftigten und immer noch da sind“, sagte Pastor Henning Behrends als Vertreter des Kirchenkreises Rhauderfehn. Der Kirchenkreis Rhauderfehn unterhält seit mehr als 20 Jahren eine Partnerschaft zur Evangelisch-lutherischen Kirche des Guten Hirten in Süd-Ost-Indien (GSELC) nach Telangana und Andhra Pradesh und unterstützt dort zwei Schülerwohnheime für Ureinwohner (Adivasi) und Kastenlose. 

Die vergangenen Monate zeigten, dass Kirche auch unter anderen Bedingungen Kirche Jesu Christi sein könne. „Das macht Mut, wenn ich in die weltweite Kirche schaue“, so Pastor Sven Grundmann. Er hoffe darauf, dass es ab Herbst 2021 durch Reisen wieder zu direkten Begegnungen kommen könne. Gegenseitige Delegationsreisen aus dieser Runde konnten seit Mitte März nicht mehr stattfinden.

Aus dem Distrikt Kondoa in Tansania überbrachte Marga Pradel gute Nachrichten. Die vom Kirchenkreis Emsland-Bentheim unterstützten Projekte konnten auch in den vergangenen Monaten fortgeführt werden, die Ausbildung von fünf Evangelisten zu Pastoren und die Fertigstellung des Schlaftrakts für  Schüler an der christlichen Sekundar-Schule.

Pastor i.R. Michael Schaper berichtete, dass ein junger Theologe, der in der Ausbildung zum Pastor von der Gossner-Evangelical-Lutheran-Church (GELC) aus der Diözese Assam im April für ein Jahr in den Kirchenkreis Emden-Leer kommen sollte, bis auf weiteres seine Reise nicht antreten kann. Er sollte im Kindertagesstättenverband Emden-Leer, im Kindergarten Wolthusen, die Kindergartenarbeit kennenlernen, um sie dann als Pastor in seiner Kirche in Indien aufzubauen. Es war geplant, dass er seine sozialpädagogische Ausbildung an der Berufsbildenden Schule 1 in Emden erhalten sollte. 

Die Referentin aus Hermannsburg, Verena Berndt, stellte eine Aktion der Landeskirche Hannovers vor, Projekte kirchlicher Partnerschaftsgruppen zu fördern, die sich den Herausforderungen der Corona-Pandemie in ihren Partnerschaftskirchen in besonderer Weise stellen. Zwei eingeworbene Euro werden durch einen weiteren Euro von der Landeskirche bonifiziert. Anträge sind an das Missionswerk in Hermannsburg zu stellen. 

Die beiden Referenten des Missionswerkes in Hermannsburg Verena Berndt und Kurt Herrera erzählten vom erfolgreichen Format der „ELMinare“, von online-Seminaren des ELM zu Themen der weltweiten Kirche. Auf diese Weise können Seminare auch mit Referenten aus dem Ausland durchgeführt werden. Des Weiteren sei es möglich, in der Filmreihe zu Globalisierung nd weltweiter Verantwortung „one.world“ unter dem Thema „Zukunftsklima – die Welt ist voller Lösungen“ online einen Film zu sehen und im Anschluss daran mit einer Fachperson zu diskutieren.

Zu Gast war diesmal Schwester Carola aus dem Kloster Frenswegen. Sie machte während ihrer sechstägigen Pilgerreise mit dem Lastenfahrrad entlang der Ems Station in Leer. Im Kloster Frenswegen bietet sie Näh-Seelsorge an. Sie führt mit Trauernden beim Nähen Gespräche und gestaltet gemeinsam mit ihnen im Gedenken an den Verstorbenen etwas, um die Trauer zu verarbeiten.