In diesem herausfordernden Jahr 2020 sei der Leitsatz „Was uns verbindet“ aktueller denn je, sagte Kruithoff. „Der Reformationstag ermutigt uns, uns zu prüfen und gemeinsam etwas zu verändern. Er fordert uns auf, gemeinsam füreinander einzustehen und zusammenzuarbeiten – nicht zu spalten.“ Dieser Tag lade nicht nur dazu ein, sich mit einer welthistorisch bedeutsamen Epoche zu beschäftigen, sondern gerade auch existentielle Fragen der Gegenwart in den Blick zu nehmen. Als Oberbürgermeister sei er glücklich, dass es gelinge, in Emden als „Reformationsstadt Europas“ diesen Titel mit Leben und Inhalt zu füllen.
Der Oberbürgermeister zeigte sich von dem Miteinander und der Achtsamkeit der Emder beeindruckt, als zu Beginn der Pandemie im März 600 Menschen dem Aufruf #emdenhilft folgten, um Botengänge zu übernehmen oder eine Ersatztafel aufzubauen. Physische Distanzierung und zugleich soziale Annährung seien möglich. „Seien wir anderen gegenüber offen und achten wir aufeinander – auch mit Abstand“, ermutigte der Oberbürgermeister.
Kruithoff wünschte sich, die Reformation als Denkanstoß zu nehmen – auch in dieser Pandemie: „Nehmen wir sie als Anlass, wieder gemeinsam für etwas und andere einzustehen.“
Am letzten Tag seines ersten Amtsjahres hielt Kruithoff Rückblick. Er sprach sehr persönlich darüber, dass es ihm viel bedeute, gerade an diesem Tag in der Martin-Luther-Kirche zu sein. Politik sei ein Mühen um Gerechtigkeit und schaffe die Grundvoraussetzung für Frieden, so Kruithoff.