Musikalischer Festgottesdienst zum 400-jährigen Orgeljubiläum in Osteel mit Regionalbischof Klahr
„Orgelmusik ist wie ein Festglanz über unserem Leben“, sagte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr in seiner Predigt zum 400-jährigen Orgeljubiläum in der Evangelisch-lutherischen Warnfriedkirche in Osteel. Die 1619 von Edo Evers gebaute Orgel ist die älteste bespielbare Orgel in der Landeskirche Hannovers.
„Ich bin dankbar dafür, dass es Menschen gibt, die lange vor uns gelebt haben und diesen Klang wollten, und ich bin dankbar dafür, dass es Menschen gibt, die die Orgel heute zum Klingen bringen“, lobte der Regionalbischof für den Sprengel Ostfriesland-Ems den Einsatz der beiden Organistinnen in der Warnfriedgemeinde, Traute Ahrends und Christina Hemmerling. Beide spielen seit über 30 Jahren die Orgel in Osteel.
„Ich möchte nicht leben, ohne den rauschenden Klang der Orgel zu hören“, sagte Klahr und wies darauf hin, dass für den Reformator Martin Luther die Musik neben dem Wort eine herausragende Bedeutung hatte und zu einem Markenzeichen für ihn wurde.
Die Orgel sei zum Lobe Gottes erbaut, wie es die ins Holz geschnitzte lateinische Inschrift ausdrücke: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“ Über diesen Satz aus der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums (Lk 2,14) predigte der Regionalbischof. „Wir stimmen in den Lobgesang der Engel mit ein, weil Gott zu uns gekommen ist. Unser Lob ist die Antwort auf Gottes Kommen“, so der Regionalbischof. Seit 400 Jahren schon stimme diese Orgel in das Lob Gottes ein. Dazu sei sie gebaut.
„Mich erstaunt es immer wieder, wieviel Geld und Mühe unsere Vorfahren aufgewandt haben, um in ihrer Kirche eine Orgel zu haben. Den Menschen vor 400 Jahren waren die Festlichkeit der Gottesdienste und die Begleitung des Gemeindegesangs sehr wichtig.
Orgeln waren gerade auch in ländlichen Gegenden die einzigen Musikinstrumente, die für alle zum Erklingen kamen. Die Faszination ihres Klanges ist bis heute geblieben“, so Klahr.