Vortrag von Dr. Klahr in Warsingsfehn
Auf Einladung des Frauentreffs der Evangelisch-lutherischen Jacobi-Kirchengemeinde Warsingsfehn sprach Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr über das Thema „Wie eine Feder im Wind – Leichtigkeit ins Leben holen“. Im Jahr „Um des Menschen willen – Zeit für Freiräume“, das von der Landeskirche Hannovers für 2019 ausgerufen wurde, machte der Regionalbischof Mut, durch das Schaffen von Freiräumen, mehr Leichtigkeit ins Leben zu bekommen.
Die Feder sei das Symbol für Leichtigkeit, sagte Klahr. Der Mensch von heute meine, alles hundertprozentig erledigen zu müssen und merke nicht, wie er dabei die Leichtigkeit verliere. Alles müsse immer perfekt sein. „Nein“, so Klahr, „achtzig Prozent reichen doch auch!“
Dr. Klahr wünschte sich mehr Leichtigkeit, gerade auch gegenüber den Bedenkenträgern in der Kirche. „Mach doch mal was anders als sonst!“ Die Gemeinde könne gerne auch mal den Gottesdienst auf andere Weise feiern. „Gottes Liebe können wir erfahren, weil er anders handelt, als wir es erwarten.“ Genauso habe Jesus gelebt.
Der Regionalbischof des Sprengels Ostfriesland-Ems erinnerte daran, dass gerade Menschen, die aus dem Glauben lebten, diese Leichtigkeit des Lebens immer wieder neu entdecken können, denn sie sei ihnen verheißen. „Warum können Engel fliegen? Weil sie sich leicht nehmen.“ Von dieser Leichtigkeit sei häufig in der Bibel die Rede, so zum Beispiel in Psalm 103: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Gott zu loben, schenke dem Leben Leichtigkeit.
Klahr schlug vor, sich täglich zu fragen, was am Tag schön war. „Wenn sie dann etwas gefunden haben, dann machen sie es sich noch schöner.“ Der Referent verschwieg aber auch nicht, dass es so manche Lebenssituationen gebe, die schwer seien und Menschen an ihre Grenzen führten. „Aber auch dann dürfen wir wissen: Wenn wir nichts mehr ändern können, Gott wird alles ändern.“
Eine besondere Feder hatte der Gastredner mitgebracht. Diese Schreibfeder war ein Geschenk seines Doktorvaters und sollte ihm helfen, das Schreiben nicht so schwer zu nehmen, als er mit seiner Doktorarbeit begann. Sie steht heute als Symbol der Leichtigkeit auf seinem Schreibtisch und mahnt ihn immer wieder, zuerst bei sich selbst zu beginnen, damit die Leichtigkeit ins Leben kommt.