Johannistag

Johannistag und Siebenschläfer-Tag

Geburtsfest Johannes des Täufers
Gedenktag für Christenverfolgung - "Lostage" - Alte Wetter-Regeln

Der Johannistag und der Siebenschläfer-Tag zählen zu den sogenannten "Lostagen". Darunter versteht man solche Tage, die nach bäuerlicher Erfahrung in Kalendern und Bauernregeln festgehalten wurden, weil man sie für bedeutsam für den weiteren Witterungsverlauf und für den günstigen oder ungünstigen Beginn einer Arbeit hielt.

Was den Johannistag betrifft, so ist er einer von drei Tagen bzw. Festen,die ursprünglich Johannis dem Täufer gewidmet waren. Von diesen Festen, die sich auf Empfängnis, Geburt und Tod Johannes des Täufers bezogen, gewann vor allem das seiner Geburt schon bald an Bedeutung.

Bereits im 5. Jahrhundert wurde es begangen. Zunächst wurde es nach Epiphanias (6. Januar) gefeiert. Später wurde es auf den heutigen Termin verlegt, den 24. Juni - also genau sechs Monate vor der Geburt Christi (Lukas 1, 36). Da dieser Tag ein hoher Festtag war, behielt ihn auch die Reformation bei. Heute kommt ihm im kirchlichen Festkalender keine hervorgehobene Bedeutung mehr zu.

Für die sogenannten "Bauernregeln" spielte der Johannistag - wie schon erwähnt - nach der Sonnenwende am 21. Juni eine besondere Rolle. Nicht zuletzt mit Blick auf die weitere Entwicklung des Sommers und die anstehende Ernte maß man ihm eine entscheidende "Aussage" bei.

Regnete es am Johannistag, so hieß es: "Johannisregen bringt keinen Segen, sondern nur eine schlechte Ernte zuwegen." Schien hingegen die Sonne, lautetete der Spruch: "Bringt Johanni Sommerhitze, ist es Korn und Rüben nütze."

Weit verbreitet waren auch die Johannisfeuer, die am Geburtstag Johannes des Täufers entfacht wurden. Von ihnen versprach man sich eine Mehrung der Fruchtbarkeit der Felder.

Was den Siebenschläfertag oder "Sieben Brüder-Tag" angeht, so geht er auf sieben legendäre Brüder zurück, die vor einer Christenverfolgung unter Kaiser Decius(251 n. Christus) in eine Höhle bei Ephesos (heutige Türkei) flüchteten, dort eingemauert wurden und bis zur Öffnung im Jahre 446 schlummerten.

Vor dem Kaiser hatten sie die Auferstehung Christi von den Toten bezeugt. Ihre Namen werden in der lateinischen Überlieferung mit Maximilianus, Malchus, Matianus, Dionysius, Johannes, Serapion und Constantius angegeben.

Der Gedenktag dieser "Sieben Brüder" ist in Deutschland der 27. Juni, der "Siebenschläfer-Tag". Die Wetterregel sagt: "Regnet es am Siebenschläfer-Tag, regnet es noch sieben Wochen". Mag diese Regel auch im wörtlichen Sinne unrichtig sein, so gibt sie doch die Erfahrung wieder, dass sich in Mittel-Europa Ende Juni der Witterungscharakter des Sommers entscheidet.