Erntedankfeste gehören zum ältesten Bestand religiöser Feste. Schon in der Antike waren sie deshalb weit verbreitet. So feierten die Israeliten zwei Erntedankfeste: das Wochenfest und das Laubhüttenfest.
Aber auch die "alten Römer" kannten schon verschiedene Erntefeiern. Diese setzten sich im Mittelalter in den Quatember-Tagen (Fasten-Tagen) der Kirche fort.
Als Termin für das Erntedankfest wurde schon in der Reformationszeit mit Vorliebe der Michaelistag (29.9.) oder einer der beiden benachbarten Sonntage gewählt.
In Preußen wurde das Erntedankfest 1773 offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis gelegt. An diesem ersten Sonntag im Oktober begehen auch heute noch die evangelischen Kirchen und auch weitgehend die katholische Kirche dieses Fest.
Im Mittelpunkt der Gottesdienste zu Erntedank steht dabei der Dank an Gott als dem "Geber aller guten Gaben". Der Brauch, die Altäre in den Kirchen mit Ähren und Garben, Früchten und Blumen zu schmücken, besteht auch heute noch.
Auch gewinnen durch wachsendes Umweltbewusstsein und durch den Hunger in der Welt die Erntedankfeste an Bedeutung für einen verantwortlichen Umgang des Menschen mit der ihm von Gott anvertrauten Schöpfung.